Argentinien
Transplantierte treffen sich zu Sport und Austausch
Nicht nur in China endet am Sonntag ein Spitzen-Sportevent: In Argentinien gehen die 20. Weltspiele der Organtransplantierten zu Ende.
Veröffentlicht:MAR DEL PLATA. Wenn in diesen Tagen die Spitzen-Leichtathleten bei der Weltmeisterschaft in Peking gegeneinander antreten, ist ihnen die Aufmerksamkeit der Medien sicher. Dass quasi am anderen Ende der Welt, im argentinischen Seebad Mar del Plata, jedoch auch zahlreiche Sportler gegeneinander antreten, darüber wird nur selten berichtet.
Seit Samstag haben in Argentinien die 20. Weltspiele der Organtransplantierten stattgefunden. Genau eine Woche lang sind über 1500 transplantierte Sportler gegeneinander angetreten, bevor die World Transplant Games - zeitgleich mit der Leichtathletik-WM - am Sonntag enden.
Für Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) belegen die Spiele die Erfolge der Transplantationsmedizin und die Bedeutung der Organspende. "Bei den Weltspielen der Transplantierten steht der sportliche Wettkampf genauso wie die Lebensqualität und Lebensfreude im Zentrum", meint Gröhe. "Jeder Athlet stellt unter Beweis, wie viel Gutes eine Organspende bewirken kann."
Zahl der Organspender
In den vergangenen Jahren war die Zahl der Organspender deutlich zurückgegangen: So registrierte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) im ersten Halbjahr 2010 noch 648 Spender, 2014 waren es im selben Zeitraum nur noch 435.
Bereits seit 1978 finden die Weltspiele der Organtransplantierten statt, ausgetragen werden sie im zweijährigen Rhythmus.
Anfangs ein Ereignis weniger Einzelner, treffen sich inzwischen fast 2000 Sportler aus 69 Ländern zu Sport und Austausch - aber eben auch, um der Öffentlichkeit zu zeigen, wie wertvoll eine Organspende sein kann.
Neben Leichtathletik, Schwimmen und Radfahren sowie den Ballsportarten - Tennis, Tischtennis, Badminton, Squash und Volleyball - treten die Teilnehmer auch in Sportarten mit geringerer Belastung wie Golf, Bowling und Darts gegeneinander an.
Mit dem Ende der Spiele am Sonntag wird ihnen dann wohl Jubel und Applaus sicher sein - ebenso wie den Athleten in Peking. (jk)