Kommentar zum Fukushima-Desaster
Wissenschaft am Zuge
Seit der unsäglichen Natur- und Atomkatastrophe von Fukushima, als am 11. März 2011 Erdbeben und Tsunami große Teile des Nordosten Japans dem Erdboden gleichmachten und zur Havarie des Atomkraftwerks Fukushima-Daiichi führten, warnen die atomkritischen Ärzte des IPPNW vor einer strahlenbedingten Häufung von Krebsfällen in der Region. 130.000 potenzielle Strahlenopfer, lautete vor knapp zweieinhalb Jahren die Erstprognose.
Gerne verweist IPPNW dabei von Anbeginn der Katastrophe in Japan an auf die Erfahrungen aus dem Atom-GAU im ukrainischen Tschernobyl 25 Jahre zuvor.
Nun verweisen die Ärzte auf das Ergebnis erster, noch nicht abgeschlossener Reihenuntersuchungen von Kindern unter 18 Jahren in der Präfektur Fukushima. Diese wiesen erhöhte Schilddrüsenkrebsraten auf, heißt es.
Die 300 Tonnen kontaminierten Wassers, die seit mehr als zwei Jahren täglich von der Atomruine in den Pazifik fließen, verschaffen den IPPNW-Aussagen zumindest in den Medien leichter Gehör als in Zeiten ohne solche Skandale.
Doch sollten jetzt möglichst schnell solide Fakten auf den Tisch gelegt werden. Die wissenschaftlich objektive Aufarbeitung des Strahlenrisikos ist wichtig.
Doch die Opfer können nicht lange warten.
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