„ÄrzteTag“-Podcast
Dr. Ritter: Das stört uns Hausärzte an den Notfallreform-Vorschlägen
Praxisfern, problematische Steuerung: Die Vorschläge zur Notfallreform werden von vielen niedergelassenen Ärzten kritisiert. Ambulant vor stationär müsse auch im Notfalldienst gelten, betont Dr. Wolfgang Ritter vom bayerischen Hausärzteverband im „ÄrzteTag“-Podcast. Er sieht an vielen Stellen Nachbesserungsbedarf.
Veröffentlicht:Theorie und Praxis klaffen bei den Vorschlägen zur Notfallreform weit auseinander. Nicht nur deshalb üben viele Ärzteverbände heftige Kritik. Im „ÄrzteTag“-Podcast erläutert der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbands, Dr. Wolfgang Ritter, die Knackpunkte der Reform.
Für Ritter ist es entscheidend, wer in den geplanten Integrierten Notfallzentren (INZ) den Hut aufhat. In Bayern hätten die Ärztinnen und Ärzte die Erfahrung gemacht, dass bei Steuerung der bereits vorhandenen INZ an Kliniken durch das Krankenhaus „die Bereitschaftspraxis im letzten Eck im dunklen Gang“ in der Klinik postiert werde. Die Folge: Die Fallzahlen seien dort extrem niedrig, aber das Klinikum könne seinen Bedarf an Patienten über die Notfallambulanz steuern. Ritter sieht hier noch großen Nachbesserungsbedarf.
Ein Problem sei auch, dass die Vorschläge für die Reform ohne die Expertise aus dem ambulanten Sektor zustande gekommen sei. Im Podcast spricht Ritter weitere Punkte an, die in der Praxis bei Umsetzung der Pläne Probleme bereiten könnten und erläutert, warum eine Steuerung der Patienten über die geplanten Integrierten Leitstellen (ILS) verbindlich gemacht werden müsste und wieso die ohnehin knappen Ressourcen – Stichwort Ärztemangel und Fachkräftemangel – mehr geschont werden müssten. (Dauer: 21:34 Minuten)