„ÄrzteTag“-Podcast
Wie hilft der Verein „Irrsinnig Menschlich“ jungen Menschen in seelischen Krisen, Dr. Richter-Werling?
Seit 25 Jahren kämpft "Irrsinnig Menschlich e.V." gegen die Stigmatisierung von jungen Menschen mit psychischen Problemen. Was das Besondere an ihrem Konzept ist, berichten Dr. Manuela Richter-Werling, Dr. Michael Kroll und Anna Feuerbach im „ÄrzteTag“-Podcast.
Veröffentlicht:Bis zu 80 Prozent aller psychischen Krisen und Erkrankungen beginnen bereits in Kindheit, Jugend oder im jungen Erwachsenenalter. Wenn Betroffene früh genug Hilfe bekommen, lässt sich also viel Leid ersparen. Genau dafür setzt sich der in Leipzig gegründete Verein „Irrsinnig Menschlich e.V.“ seit nunmehr 25 Jahren ein.
Die jungen Menschen werden dort abgeholt, wo sie gerade sind: in Schule, Studium oder Ausbildung. Dabei setzt das Team um Gründerin Dr. Manuela Richter-Werling auf ein besonderes Konzept: Gearbeitet wird in sogenannten Tandems aus fachlichen und persönlichen Expertinnen und Experten.
Die fachlichen Experten kommen etwa aus der Medizin, so wie Dr. Michael Kroll, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Helios Park-Klinikum Leipzig. Die ehrenamtlichen, persönlichen Experten haben selbst seelische Krisen gemeistert und können somit aus erster Hand von ihren Erfahrungen berichten. Eine von ihnen ist Anna Feuerbach, die mittlerweile hauptamtlich für den Verein tätig ist.
1. Platz beim Springer Charity Award gewonnen
„Die Erfahrung zeigt, dass diese Mischung aus Aufklärung, Information und Kennenlernen von Menschen, die selbst Krisen erlebt haben, sehr wirksam ist“, betont Richter-Werling.
Der Erfolg spricht für sich: Mittlerweile ist „Irrsinnig Menschlich“ an 139 Standorten in Deutschland sowie in Österreich, der Slowakei und Tschechien vertreten – und wächst weiter. Der Verein wurde schon vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem 1. Platz des Springer Charity Awards 2024.
Im „ÄrzteTag“-Podcast blicken Dr. Manuela Richter-Werling, Dr. Michael Kroll und Anna Feuerbach auf eine bewegte Geschichte zurück und wagen auch einen Blick in die Zukunft: Was muss gesellschaftlich und politisch passieren, um die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu beenden? Und wie schafft man es in Zeiten multipler Krisen, sich die psychische Gesundheit zu bewahren?