Beispiel Hamburg und Schleswig-Holstein

„Abgelaufene“ Masken: Rollierendes System gegen Geldverschwendung

Seit Corona-Pandemie werden millionenfach FFP2-Masken eingelagert. Doch auch sie haben ein Haltbarkeitsdatum. Damit die Vernichtung nicht zur Geldverschwendung wird, haben Länder Strategien entwickelt.

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FFP2-Masken liegen in einem Karton. Hamburg hat Millionen medizinische Schutzmasken eingelagert, doch bei einem Teil läuft die Haltbarkeit bald ab.

FFP2-Masken liegen in einem Karton. Hamburg hat Millionen medizinische Schutzmasken eingelagert, doch bei einem Teil läuft die Haltbarkeit bald ab.

© Thomas Frey/dpa

Hamburg. In einem zentralen Lager der Stadt Hamburg befinden sich für den Fall einer neuen Krisensituation Millionen medizinische Schutzmasken und Handschuhe. Doch bei einem Teil endet die Haltbarkeit bald. Um das künftig zu vermeiden, wird an neuen Strategien gearbeitet.

„Die Haltbarkeit der eingelagerten Artikel unterscheidet sich je nach Artikel deutlich“, teilte die zuständige Sozialbehörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Während noch vorhandene Stoffmasken kein Haltbarkeitsdatum hätten, würden die FFP2-Masken je nach Charge in den Sommermonaten ablaufen.

Was passiert mit diesem Material?

„Einer breiten Abgabe an Einrichtungen in privater Trägerschaft, zu denen in Hamburg auch der überwiegende Teil der Krankenhäuser zählt, stehen bundesweit rechtliche Hürden entgegen“, antwortete die Sozialbehörde. Auch dadurch sei das Ablaufen einer gewissen Menge von Reserveartikeln nicht zu vermeiden. Sie würden verbrannt.

Im Rahmen von humanitären Unterstützungsleistungen wurde persönliche Schutzausrüstung (PSA) den Angaben zufolge aber auch für Hilfslieferungen in die Ukraine zur Verfügung gestellt.

Ab 2026 läuft Bevorratung über einen Klinikträger

Angesichts des Maskenmangels zu Beginn der Corona-Pandemie hatten das Bundesgesundheitsministerium und auch die Länder mehrere Milliarden Schutzmasken gekauft.

Die Bevorratung in Hamburg soll künftig – geplant ab 2026 – laut Sozialbehörde mit einem Krankenhausträger realisiert werden. Entsprechende Vereinbarungen seien in Abstimmung. „Die Sozialbehörde definiert dazu Art und Menge der im Pandemiefall benötigten PSA.“ Der Krankenhausträger solle dann die Artikel beschaffen und für die Stadt lagern.

Damit werde eine ständige Erneuerung der Artikel erreicht. Im zentralen PSA-Lager der Hansestadt befinden sich h 4,36 Millionen FFP-Masken, knapp 3 Millionen OP-Masken, rund 164.000 waschbare Masken, mehr als 6 Millionen Einmalhandschuhe und Zehntausende Schutzkittel.

„Frische Ware kommt immer nach“

Ein ähnliches System hat Schleswig-Holstein bereits. Die dort gelagerten medizinischen Güter werden laut Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit Gesundheitseinrichtungen genutzt. „Dafür wird von diesen Ersatz beschafft, sodass die Haltbarkeit der Ausrüstung in der strategischen Reserve des Landes langfristig gewahrt bleibt.“ Es handele sich um ein permanent rollierendes System. „Verfallsdaten werden also nicht erreicht – frische Ware kommt immer nach.“

In einem zentralen Lager des Landes befinden sich derzeit rund 5,3 Millionen medizinische Schutzmasken. Sie seien Bestandteil der strategischen Reserve des Landes, die ab Mai 2020 aufgebaut wurde und für Notsituationen gedacht sei, so das Ministerium. (dpa)

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