Nahost-Konflikt

Ärzte ohne Grenzen: Zahl der Verletzten in Gaza ist nicht mehr zur bewältigen

Auch im südlichen Gaza-Streifen sind die Krankenhäuser inzwischen hoffnungslos überfüllt. Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ berichtet von Medizinern, die über Leichen steigen.

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Gaza. Auch in Krankenhäusern im Süden des Gazastreifens ist die große Zahl an Verletzten nach Darstellung der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) nicht mehr zu bewältigen. Die Notaufnahme im Nasser-Krankenhaus sei komplett überfüllt, teilte der MSF-Leiter im Gazastreifen, Chris Hook, am Dienstag mit. „Ärzte steigen über die Leichen toter Kinder, um andere Kinder zu behandeln, die sowieso sterben werden." Zelte würden als Krankenabteilungen und als temporäre Kliniken genutzt. Jedes freie Gebäude würde mit Betten für Patienten gefüllt. „Die wenigen Glücklichen, die überleben, haben Verletzungen, die das Leben verändern“, erklärte Hook.

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Von den 36 Krankenhäusern im Gazastreifen sind nach UN-Angaben nur noch acht teilweise in Betrieb, die neue Patienten aufnehmen können. Nur noch eins dieser acht liegt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge im nördlichen Gazastreifen.

Totale Belagerung des Küstengebietes

Ärzte ohne Grenzen sprach von einer „totalen Belagerung“ des Küstengebiets durch Israels Armee, die eine ärztliche Versorgung extrem schwierig gemacht habe. MSF sprach von einer „Politik der verbrannten Erde, die keinen sicheren Ort für Menschen lässt“ angesichts „konstanter Angriffe“ und Evakuierungen ganzer Wohnviertel. Die meisten Menschen würden in notdürftig gezimmerten Behausungen aus „ein paar Stücken Holz“ und „Plastikfolien“ leben und könnten kaum genug Wasser finden für ihre tägliche Hygiene.

Im Gazastreifen wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn fast 20.000 Menschen getötet, darunter Tausende Frauen und Kinder. (dpa)

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