Kommentar
Agnes ist tot - es lebe Agnes zwei!
Ein Modellprojekt in Brandenburg traut den neuen nichtmedizinischen Arzthilfskräften in der ambulanten Versorgung mehr zu als bisher. Agnes zwei macht nicht nur Hausbesuche, sondern auch Fallmanagement, und das scheint in der Praxis gut anzukommen - so der erste Eindruck nach einem Vierteljahr Laufzeit.
Der wesentliche Unterschied zwischen Agnes und Agnes zwei ist jedoch ihre Herkunft. Während die erste von der Uni Greifswald losgeschickt und quasi von außen in die Region hineingepflanzt wurde, ist Agnes zwei vor Ort gewachsen.
Das verhilft ihr offenbar zu deutlich mehr Akzeptanz als Agnes eins jemals hätte erreichen können. Da die KV Brandenburg an der Entwicklung beteiligt ist, kommen keine Diskussionen um arztersetzende Parallelstrukturen auf. Die enge Anbindung an den Hausarzt ist aufgegeben.
Möglich ist nun auch die Anstellung bei Ärztenetzen, und sogar eine externe Trägerschaft durch die KVBB-Tochtergesellschaft KVComm gilt als denkbar. Das hätten die Ärzte der ersten Agnes wohl kaum erlaubt.
Bleibt nur zu hoffen, dass Agnes zwei nicht wie ihre Vorgängerin bei der Überführung in die Regelversorgung an der Finanzierung scheitert.
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