„Digitale-Versorgung-Gesetz“

Änderungen auf den letzten Metern

Vor der Verabschiedung im Bundestag feilen die Koalitionsfraktionen noch am „Digitale-Versorgung-Gesetz“. So sollen auch Psychotherapeuten Medizin-Apps verordnen dürfen.

Veröffentlicht:
Blick in den Plenarsaal bei der 122. Sitzung des Deutschen Bundestags. Am Mittwoch ist dort das Digitale-Versorgung-Gesetz Thema.

Blick in den Plenarsaal bei der 122. Sitzung des Deutschen Bundestags. Am Mittwoch ist dort das Digitale-Versorgung-Gesetz Thema.

© Kay Nietfeld/dpa

Berlin. Kurz bevor der Gesundheitsausschuss des Bundestags am 6. November letzte Hand an das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) anlegt, liegt den Abgeordneten ein neuer Stoß mit Änderungsanträgen der Koalitionsfraktionen vor:

  • Die Befugnis zur Verordnung digitaler Gesundheitsanwendungen wird auf Psychotherapeuten erweitert.
  • Klargestellt wird, dass vor der Abgabe einer digitalen Gesundheitsanwendung eine ärztlich bestätigte Indikation nachgewiesen werden muss. Unzulässig ist es, wenn Kassen dabei in die ärztliche Therapiefreiheit eingreifen oder die Wahlfreiheit des Versicherten beschränken.
  • Die Vergütung digitaler Gesundheitsanwendungen im ersten Erstattungsjahr wird davon abhängig gemacht, ob die im Gesetzentwurf geforderten „positiven Versorgungseffekte“ vorab vorliegen oder ob sie erst im Laufe des Jahres erbracht werden. Im letzteren Fall gibt es Vergütungsabschläge.
  • Der Kreis der Akteure, die Zugriff auf das künftige Forschungsdatenzentrum haben sollen, wächst weiter. Jetzt sollen auch Unikliniken auf die pseudonymisierten Abrechnungsdaten zugreifen dürfen – wegen ihrer „Schnittstellenfunktion zwischen Lehre, Forschung und Versorgung“.
  • In der Abrechnung dürfen Vertragsärzte ab Januar 2021 nur noch solche Praxis-EDV verwenden, die von der KBV im Einvernehmen mit der Gematik „bestätigt“ wurde. Ziel sind dabei offene und standardisierte Schnittstellen. Auf diese Weise soll es möglich werden, Daten „mit vertretbarem Aufwand“ zwischen verschiedenen Akteuren auch sektorenübergreifend auszutauschen. (fst)
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK baut Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen aus

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken