Sachsen-Anhalt

"Authentische Studie" über Zwölfjährige

Was Zwölfjährige in Sachsen-Anhalt bewegt, worüber sie sich sorgen und wie sie ihre Freizeit verbringen, hat eine Studie erfragt. Das Gesamtbild: widersprüchlich.

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MAGDEBURG. Die meisten Zwölfjährigen in Sachsen-Anhalt sind körperlich aktiv und achten auf ihre Gesundheit. Das geht aus einer landesweiten Studie hervor.

In einer anonymen Fragebogenaktion hatte das Landesamt für Verbraucherschutz 2012 landesweit 3600 Mädchen und Jungen in 40 Sekundarschulen und 25 Gymnasien zu ihrem Gesundheits- und Freizeitverhalten befragt.

Das Gesamtbild, so Dr. Goetz Wahl vom Fachbereich Gesundheits- und Hygienemanagement beim Landesamt, sei widersprüchlich, zeigt aber auch Tendenzen. Rund 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich mit den Eltern gut verstünden. 72 Prozent fühlten sich von anderen gemocht und 93 Prozent hätten nie oder selten Angst.

Dennoch machten sich viele Sorgen über die eigene Zukunft. Ein Drittel der Befragten gab an, sich nicht gut zu finden und auch nicht stolz auf sich zu sein. Gar 39 Prozent können sich nie oder nur selten selbst leiden. "Gerade die teils spannungsgeladene Widersprüchlichkeit der Angaben macht die Studie authentisch", meint Landesgesundheitsminister Norbert Bischoff (SPD).

"Auch Kinder und Jugendliche fühlen sich nicht immer nur gut oder immer nur schlecht. Es liegt an uns allen, ihnen Ängste, Selbstzweifel und Lustlosigkeit zu nehmen."

Positive Signale müssten nicht nur vom konkreten Umfeld mit Eltern und Schulen, sondern auch von der Politik und der Wirtschaft ausgehen. Gemeinsam könne es gelingen, Freude und Zuversicht auf die Zukunft zu wecken und gleichzeitig vor negativen Einflüssen zu bewahren. "Wer für sich Zukunft erkennt, lässt sich weniger hängen."

Laut der Studie haben jedoch 43 Prozent der Zwölfjährigen bereits Erfahrungen mit Alkohol, 18 Prozent mit Nikotin gemacht. Nahezu ein Viertel gab an, drei bis vier Stunden oder mehr täglich fernzusehen, 18 Prozent teilten diese Zeit mit Computer und / oder Handy.

Wer ein- bis zweimal pro Woche sportlich aktiv ist, wie mehr als 75 Prozent der Sechstklässler, hat dafür sicher weniger Interesse. Allerdings gab jeder Fünfte an, praktisch nie Sport zu treiben.

Positiv sind die Selbsteinschätzungen beim Thema Zahngesundheit. Rund 86 Prozent der Mädchen und Jungen putzen sich mindestens zweimal am Tag die Zähne und gehen regelmäßig zum Zahnarzt (42 Prozent sogar zweimal innerhalb eines Jahres).

Darüber hinaus frühstücken 68 Prozent der Befragten daheim beziehungsweise 17 Prozent auf dem Weg zur oder gleich in der Schule. Fast alle Sechstklässler essen mindestens eine warme Mahlzeit am Tag. (zie)

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