„In höchstem Maß fahrlässig“

BÄK-Chef Reinhardt geht Lauterbach wegen Cannabis-Freigabe scharf an

Der Cannabis-Besitz in bestimmten Mengen soll für Erwachsene ab April legal sein – das sieht ein Gesetzentwurf der Ampelregierung vor. BÄK-Präsident Reinhardt übt Kritik an den Plänen – und formuliert einen Kompromissvorschlag.

Veröffentlicht:
Sieht effektiven Jugendschutz bei der geplanten Teillegalisierung von Cannabis nicht gewährleistet: BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt.

Sieht effektiven Jugendschutz bei der geplanten Teillegalisierung von Cannabis nicht gewährleistet: BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt.

© Marc-Steffen Unger

Berlin. Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt hat die Ampelregierung wegen der geplanten Teillegalisierung von Cannabis ab 18 scharf kritisiert.

Karl Lauterbach habe viele Jahre lang „aus Überzeugung“ vor den neurologischen und gesundheitlichen Risiken durch Cannabis gewarnt – als Gesundheitsminister blende er diese Erkenntnis „komplett aus“, sagte Reinhardt der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagausgabe).

In seinen Augen handele der SPD-Minister daher „in höchstem Maß fahrlässig“, so Reinhardt. Lauterbach sei es offensichtlich wichtiger, „Punkte bei den Teilen der Bevölkerung“ zu machen, die sich einen legalen Konsum von Cannabis wünschten.

„Ich halte das für populistische Anbiederung.“ Reinhardt schlug als möglichen Kompromiss vor, die Abgabe von Cannabis erst ab 23 zu erlauben. Abgabeort könnten unter Umständen Apotheken sein.

Lesen sie auch

„Populistische Anbiederung“

Die Ampelfraktionen hatten sich kürzlich auf letzte Details des geplanten Cannabisgesetzes geeinigt. Demnach soll Kiffen künftig ab 18 Jahren erlaubt sein. Erwachsene sollen bis zu 25 Gramm Cannabis für den Eigenkonsum besitzen dürfen.

Gestattet sein soll auch der private Eigenanbau von bis zu drei Cannabispflanzen. In Sichtweite von Schulen, Spielplätzen, Kitas oder Jugendeinrichtungen soll Hasch im Umkreis von 100 Metern Tabu sein.

Eine erste Evaluation zu den Auswirkungen des Gesetzes soll nach einem Jahr stattfinden, eine weitere nach zwei und eine abschließende nach vier Jahren. Einbezogen werden sollen dabei auch das Bundeskriminalamt. (hom)

Lesen sie auch
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Winterblues oder Depression?

© Roman_Kozhevnikov | iStock (Symbolbild mit Modell)

Dunkle Jahreszeit

Winterblues oder Depression?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depressionen im Alter – macht Einsamkeit depressiv?

© simpson33 | iStock | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodell)

Einsamkeitsbarometers 2024

Depressionen im Alter – macht Einsamkeit depressiv?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Wissen rund um Depression jetzt auch auf medbee

© Bayer Vital GmbH

Die Springer Medizin App

Wissen rund um Depression jetzt auch auf medbee

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Behandlungstipps

Psoriasis und Komorbiditäten: Welche Therapie wirkt am besten?

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Lesetipps
Dr. Carsten Gieseking

© Daniel Reinhardt

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener