Tag der Organspende
BÄK-Chef und Gröhe werben für Organspende
Die Deutschen sind für Organspenden – nur die wenigsten spenden ihre eigenen Organe jedoch. Der BÄK-Präsident und der Bundesgesundheitsminister wollen das ändern.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. Die Diskrepanz zwischen der oft positiven Einstellung zur Organspende und der Zahl der tatsächlich vorhandenen Organspendeausweise müsse "Ansporn und Motivation sein, weiter für dieses wichtige Thema zu werben". Das sagte Professor Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), zum Tag der Organspende am Samstag.
Einer aktuellen Umfrage zufolge sehen mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland die Organspende positiv, aber nur 32 Prozent haben einen Organspendeausweis (die "Ärzte Zeitung" berichtete in ihrer App-Ausgabe).
"Den Menschen auf der Warteliste läuft die Zeit davon", betonte Montgomery. "Sie sind darauf angewiesen, dass sich jeder einzelne ernsthaft mit dem Thema Organspende auseinandersetzt." Mehr als 10.000 Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan; 2015 wurden laut Eurotransplant nur 3366 Organe gespendet.
Montgomery: Deutsche Transplantationsmedizin so sicher wie noch nie
Mit Blick auf die erfolgreiche Aufarbeitung des Transplantationsskandals stellte der BÄK-Präsident klar: "Die Transplantationsmedizin in Deutschland war noch nie sicherer als heute."
Auch Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat an die Bundesbürger appelliert, sich bewusst mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. "Jede und jeder von uns kann schon morgen in die Situation kommen, eine Organspende zu benötigen, sei es durch eine Krankheit oder einen Unfall", sagte Gröhe der Deutschen Presse-Agentur.
Der Bundesgesundheitsminister weiter: "In Deutschland warten mehr als 10.000 Menschen auf ein Leben rettendes Spenderorgan. Alle acht Stunden stirbt ein Mensch, weil kein passendes Organ gefunden werden kann. Vielen von ihnen könnte geholfen werden, wenn mehr Menschen einen Organspendeausweis mit sich tragen würden. (jk/dpa)