Corona-Pandemie

BÄK-Präsident Reinhardt unterstützt Verkürzung des Genesenenstatus

Während der BÄK-Präsident die Verkürzung des Genesenenstatus von sechs auf drei Monate als sinnvoll erachtet, kommt Kritik vom MB. Der Grund: Auf europäischer Ebene gelten sehr wohl noch die sechs Monate.

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Die Verkürzung des Genesenenstatus wird nicht dazu führen, dass andere Impfwillige nicht zum Zuge kommen, es sei genug Impfstoff in den Zentren und Praxen vorhanden, so BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt.

Die Verkürzung des Genesenenstatus wird nicht dazu führen, dass andere Impfwillige nicht zum Zuge kommen, es sei genug Impfstoff in den Zentren und Praxen vorhanden, so BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt.

© Wolfgang Kumm / dpa / picture alliance

Berlin. Bundesärztekammerpräsident Dr. Klaus Reinhardt hat die umstrittene Verkürzung des Genesenenstatus aus medizinischer Sicht als sinnvoll bezeichnet. „Die bisherige wissenschaftliche Evidenz deutet darauf hin, dass sich Ungeimpfte nach einer durchgemachten Delta-Infektion schon deutlich früher als nach sechs Monaten mit der Omikron-Variante anstecken können“, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Deshalb ist die Verkürzung des Genesenenstatus aus medizinischer Sicht sinnvoll“. Der BÄK-Präsident sprang damit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Seite, der die Verkürzung auf drei Monate verteidigt hatte.

Der Genesenenstatus war Mitte Januar auf Basis neuer Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI) überraschend auf eine Zeitspanne von 28 bis 90 Tage nach einem positiven PCR-Test verkürzt worden. Zuvor hatten sechs Monate gegolten. Die Entscheidung löste teils heftige Kritik aus. In anderen EU-Staaten gelten Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, für einen Zeitraum von sechs Monaten als genesen. Die Regel betrifft auch Menschen, die beispielsweise von einem EU-Land in ein anderes reisen wollen.

MB-Chefin Johna sieht deutschen Alleingang kritisch

Die Vorsitzende der Ärzteorganisation Marburger Bund, Dr. Susanne Johna, rechnet mit einem Rückzieher in Deutschland: „Ich glaube nicht, dass sich die 90-Tage-Regelung in Deutschland dauerhaft halten lässt“, sagte sie der „Rheinischen Post“. „Die Mitgliedstaaten der EU haben ja erst vor wenigen Tagen die Gültigkeit des Genesenenstatus auf sechs Monate festgelegt.“

Zwar sei es prinzipiell richtig, dass die Anzahl der Antikörper bei den meisten Menschen etwa 90 Tage nach einer Infektion absinke. „Das ist aber natürlich kein fester Stichtag und patientenindividuell sehr unterschiedlich“, sagte Johna. Insofern sei die europaweite Regelung durchaus vertretbar. „Das sollte durch Alleingänge nicht in Zweifel gezogen werden.“

Ärztekammer-Präsident Reinhardt unterstützte es dagegen, dass sich die Bundesregierung auf EU-Ebene für eine Verkürzung des Genesenenstatus einsetzen will. „Das trägt letztlich auch zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung in Deutschland bei.“ Er argumentierte zudem, in Deutschland stehe ausreichend Impfstoff in den Impfzentren und Praxen zur Verfügung. „Die Verkürzung des Genesenenstatus wird also nicht dazu führen, dass andere Impfwillige nicht zum Zuge kommen“. (dpa)

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Kommentare
Prof. Dr. Ingo Heberlein 01.02.202219:46 Uhr

Deutschland voran, so machen wir uns überall Freunde! Und wie ist das mit den Geimpften? Da werden wir bald ebenso eine Verkürzung der Geltungsdauer haben?! Auf zur vierten Impfung, egal welche Mutation gerade zirkuliert, Abonnement heißt die Parole.

Christina Tschirner 31.01.202209:36 Uhr

550 Millionen Impfdosen, die die Bundesregierung bestellt hat müssen ja auch verimpft werden. Ach und können sich Geimpfte /Genesene dann auch schon nach 3 Monaten anstecken? Oder gilt das nur für Ungeimpfte? Ist das etwa logisch?

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