SARS-CoV-2

Berlin plant Krankenhaus für 1000 Patienten auf dem Messegelände

Der Berliner Senat hat umfangreiche Maßnahmen zur Vorbereitung der Behandlung von COVID-19-Patienten beschlossen. Darunter ist auch die Planung einer Klinik für Corona-Erkrankte auf dem Messeplatz.

Madlen SchäferVon Madlen Schäfer Veröffentlicht:
Auf dem Berliner Messegelände soll ein zusätzliches Krankenhaus errichtet werden. Der Senat hat das Go gegeben.

Auf dem Berliner Messegelände soll ein zusätzliches Krankenhaus errichtet werden. Der Senat hat das Go gegeben.

© Bildagentur-online / Schoening / picture-alliance

Berlin. Auf Vorlage der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Dilek Kalayci, hat der Berliner Senat gemeinsam mit den Berliner Kliniken am 17. März mehrere Maßnahmen beschlossen, um auf die Betreuung und Behandlung von erkrankten Corona-Patienten vorbereitet zu sein. Unter anderem soll ein Krankenhaus für 1000-COVID-19-Patienten auf dem Messegelände eingerichtet werden.

Bereits jetzt sei abzusehen, dass aufgrund der Pandemie, verursacht durch SARS-CoV-2, die Hauptstadt mit weiteren Erkrankten zu rechnen habe. Vermutet wird ein Höchstaufkommen an Patienten in den kommenden Monaten, immer in Abhängigkeit auch vom weiteren Verlauf der Pandemie in Deutschland. Deshalb soll vorab möglichen Engpässen in der klinischen Versorgung vorgegriffen werden und die Kapazität der stationären Versorgung mit 1000 zusätzlichen Betten erweitert werden.

Möglichen Engpässen vorbeugen

„Der Senat ist heute meinem Vorschlag gefolgt, die Einrichtung eines COVID-19-Krankenhauses mit Kapazitäten bis zu 1000 Patientinnen und Patienten in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und anderen Partnern zu initiieren. Diese Maßnahme ist eine Ergänzung zu der gut aufgestellten Berliner Krankenhauslandschaft, um möglichen Engpässen zu begegnen“, erklärte Kalayci.

Dafür wird ein Projekt mit einer Projektleitung und Projektgruppe eingerichtet. Ein zusätzliches COVID-19-Krankenhaus soll in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und anderen Partnern eingerichtet werden. Albrecht Broemme, ehemaliger Landesbranddirektor und THW-Präsident, soll das Projekt leiten. Die Zusatz-Klinik ist als Ergänzung der medizinischen Behandlung in der Zeit der Pandemie gedacht. Sie soll daher ausschließlich zur Vermeidung eines Engpasses genutzt werden. Leicht am Coronavirus erkrankte Patienten und Notfallbeatmungspatienten sollen in der speziell eingerichteten Klinik mit der Notwendigkeit der stationären Versorgung behandelt werden.

Intensivkapazitäten werden erweitert

Außerdem wurde festgelegt, dass ein dreistufiges System die Arbeitsteilung zwischen den Krankenhäusern zur Patientensteuerung und zum Ressourceneinsatz regelt. Die Berliner Notfallkrankenhäuser und Notfallzentren sind dabei drei Versorgungsstufen zugeordnet, in denen die COVID-19-Patienten in Abhängigkeit der Erkrankungsschwere bedarfsgerecht versorgt werden. „Darüber hinaus wurde verabredet, dass die Krankenhäuser ihre Kapazitäten für intensivmedizinische Behandlungen mit Beatmung erweitern“, sagte die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci.

Keine elektiven Op

Zusätzlich sind die Notfallkliniken und -zentren aufgefordert, soweit medizinisch vertretbar, sämtliche elektiven Versorgungen zurückzustellen, abzusagen oder zu verschieben, um sich auf die Behandlung von Corona-Patienten konzentrieren zu können. Die Krankenhäuser würden „per Rechtsverordnung verpflichtet, die planbaren Ops zu verschieben, um für mögliche COVID-19-Patientinnen und -Patienten frühzeitig Kapazitäten zu schaffen“, sagte Dilek Kalayci.

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