Corona-Impfkampagne
Brandenburg und Thüringen als Modellregion für digitale Impfpässe
In Brandenburg und Thüringen soll der digitale Impfnachweis erprobt werden. Hier stehe man in puncto Impflogistik vor einem Paradigmenwechsel, heißt es aus dem dortigen Impfausschuss.
Veröffentlicht:Potsdam. Das Land Brandenburg soll eine Pilotregion bei der Ausstellung digitaler Impfpässe werden. Das fordert der Vize-Vorsitzende der KV Brandenburg, Holger Rostek. Wie Rostek am Mittwoch der „Ärzte Zeitung“ sagte, prüfe man gerade, ob man mit der in den Impfzentren betriebenen Software einen QR-Code für den digitalen Impfpass erzeugen und dann den Menschen zuschicken könne. „Wir wollen vermeiden, dass alle, die schon geimpft sind, zu den Hausärzten laufen, um ihre Impfungen in den EU-Pass zu melden“, so Rostek.
Auch das Land Thüringen will sich ab kommender Woche an einem Modellprojekt zur Einführung des digitalen Impfnachweises beteiligen, wie die dortige Gesundheitsministerin Heike Werner (Die Linke) gestern ankündigte.
Kassenärzte wollen geordneten Übergang
Die Kassenärzte wollen unterdessen einen eigenen Impfgipfel mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) durchführen. „Die Ärzte können sich nicht teilen und auf Dauer gleichzeitig in Impfzentren und der eigenen Praxis impfen“, beklagt der Vorsitzende der KV Brandenburg, Peter Noack. Deshalb schlage man vor, jetzt den geordneten Übergang von den Impfzentren in die Praxen zu bewerkstelligen. „Wie das aussehen kann, wollen wir unter Einbeziehung der ärztlichen Berufsverbände mit der Landesregierung diskutieren.“ Dies könne auf einem eigenen „ärztlichen Impfgipfel“ passieren.
Im Gesundheitsausschuss des Potsdamer Landtags erklärte unterdessen der für die Impflogistik zuständige Innenminister Michael Stübgen (CDU), das Land stehe vor einem Paradigmenwechsel. Bisher sei der limitierende Faktor die zur verfügbare Anzahl Impfdosen gewesen. Künftig werde es die Anzahl impfender Ärzte sein.
.000 Dosen.“ Die KV habe dem Land aber mitgeteilt, dass sie in einer Situation, in der 100.000 Impfungen in den Arztpraxen durchgeführt werden, nicht mehr alle Impfzentren offen lassen könne. „Unser strategisches Ziel ist es, so viele Impfzentren wie möglich zu erhalten“, sagte Stübgen. Man werde daher den Landkreisen anbieten, die Impfzentren selbst zu übernehmen. (lass)