Präventions-Kampagne
Britische Regierung bringt Tabakstopp-Gesetz auf den Weg
Um Kinder und Jugendliche den Zugang zu Nikotin zu erschweren, wird in Großbritannien das Schutzalter für den Kauf von Zigaretten und anderen Tabakwaren schrittweise jedes Jahr um ein Jahr angehoben.
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Rauchende Jugendliche sollen in Großbritannien bald der Vergangenheit angehören.
© Henry Iddon/PYMCA/Photoshot/picture alliance
London. Britische Ärztinnen und Ärzte haben die jüngste Anti-Rauchen-Initiative der Londoner Regierung als „Durchbruch“ und „richtungsweisend für die Zukunft“ begrüßt. Das neue Gesetz sieht vor, dass Patientinnen und Patienten, die nach 2009 geboren sind, niemals legal rauchen können.
Erreicht werden soll dies mittels eines neuen Gesetzes namens „The Tobacco and Vapes Bill“, für das sich zuletzt der Gesundheitsminister und der britische Premierminister mehrfach öffentlich eingesetzt hatten. Demnach wird das Schutzalter für den Kauf von Zigaretten und anderen Tabakwaren schrittweise jedes Jahr um ein Jahr angehoben. Folge laut Londoner Gesundheitsministerium: „Wer heute 15 Jahre alt oder jünger ist, wird in Großbritannien niemals legal rauchen dürfen.“
Händlern drohen empfindliche Strafen
Zwar wird das Rauchen (für ältere Patientinnen und Patienten) nicht generell gesetzlich verboten. Doch jüngere Briten sollen so langfristig vor den gesundheitsschädigenden Folgen des Nikotinabusus geschützt werden. Händlern drohen empfindliche Geldstrafen, sollten sie Tabakwaren illegal verkaufen.
Gesundheitspolitische Beobachter in England rechnen damit, dass das Gesetz in Kürze durchs Parlament kommen wird. Sehr zur Freude von Ärzte- und Patientenverbänden im Königreich. „Damit werden besonders jüngere Menschen wirksam vor den gesundheitlichen Schäden des Nikotins geschützt“, so eine Sprecherin des Patientenverbandes „Patients Association“ (PA).
Zahl der Raucher stetig gefallen
In Großbritannien ist die Zahl der Raucher seit den 70iger Jahren zwar stetig gefallen. Rauchten 1974 im Königreich noch 46 Prozent aller Volljährigen, so waren es 2023 nur noch 12,9 Prozent. Ähnlich auch die Entwicklung bei jungen Konsumenten: rauchten im Jahr 2000 laut offiziellen Zahlen noch 19 Prozent der elf- bis 15jährigen Briten, so waren es 2021 nur noch drei Prozent.
Dennoch sei die Zahl der jungen Raucherinnen und Raucher „immer noch viel zu hoch“, stellten kürzlich Forscher des University College Hospital in London kritisch fest. (ast)