Behördenfusion
DIMDI adieu – jetzt unter dem Dach des BfArM
Im Vorjahr angekündigt, jetzt vollzogen: Das Institut für Medizinische Dokumentation und Information wird bei der Arzneibehörde BfArM eingegliedert.
Veröffentlicht:
Neues „Dach“ für das DIMDI: das BfArM in Bonn.
© Ulrich Baumgarten / picture alliance
Bonn/Köln. Die Verschmelzung des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) in Köln mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn ist fast vollständig umgesetzt. Wesentliche Teile des DIMDI seien mit dem heutigen Tag unter dem Dach des BfArM zu einer Behörde zusammengeführt worden, teilten beide am Dienstag mit.
Die Fusion hatte das Bundesgesundheitsministeriums, zu dessen Geschäftsbereich beide Behörden gehören, im Juli vergangenen Jahres angekündigt. Dabei machen allein die Größenverhältnisse klar, wer hier wem zugeordnet wird: Das DIMDI hat rund 150 Mitarbeiter, das BfArM etwa 1100 Beschäftigte.
DIMDI soll bei Forschung profitieren
Zu den Motiven erklärte das Ministerium seinerzeit, diese Bündelung von Ressourcen bringe Vorteile bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens, bei der Neuregelung der Organspende und der Zulassung innovativer Arzneimittel. Auch solle das DIMDI, das bisher nicht als Forschungsinstitut ausgewiesen ist, von den Möglichkeiten der Forschung innerhalb des BfArM profitieren.
Bei niedergelassenen Ärzten ist das DIMDI vor allem durch die Umsetzung der Diagnosenschlüssel nach ICD-10-GM und durch die OPS-Codes bekannt.
„Synergieeffekte“ erwartet das Ministerium auch mit Blick auf wachsenden Strukturen von Registern in Deutschland. Künftig residieren etwa das Arzneimittel-Informationssystem PharmNet, das Samenspender- oder das Organspenderregister unter einem Dach.
Seit dem 26. Mai seien die ehemaligen DIMDI-Mitarbeiter unter neuen E-Mail-Adressen und Telefonnummern zu erreichen. Anrufe würden in einer Übergangszeit automatisch weitergeleitet. Auch die Inhalte der DIMDI-Webseite sollen bald in den Webauftritt des BfArM überführt werden.
Die gewachsene Bonner Behörde verfügt über zehn Abteilungen, ihre interne Struktur gibt ein neuer Organisationsplan wieder. Die Leitung hat wie bisher Professor Karl Broich inne. (fst)