Kommentar – Kongress Pflege 2019
Das „Pflegejahr“ ist eröffnet
Endlich scheint sich in Sachen Pflege wieder etwas zu bewegen. Am Montag tagt die Steuerungsgruppe, die die Konzertierte Aktion Pflege (KAP) koordiniert. Dann wollen Familienministerin Franziska Giffey (SPD), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ein Zwischenfazit vorstellen. Die Zeit drängt. Anfang Juli läuft das Jahr ab, das sich die drei Minister gegeben haben, um die Ausbildung, die Arbeitsbedingungen, die Bezahlung und die Wertschätzung des Berufsstandes zu verbessern.
Die Bretter sind dick, die dafür gebohrt werden. Gespannt sein darf man zum Beispiel darauf, ob Hubertus Heil die politische Kraft findet, einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Altenpflege durchzusetzen. Bei dem dünnen Organisationsgrad in der Branche ist das eine Herausforderung. Das gilt auch für die daran anschließende Frage, wer für die Kosten eines solchen Tarifvertrages aufkommen soll. Die Pflegebedürftigen über höhere Eigenbeiträge oder doch der Finanzminister?
Einen Tick schneller ist der Pflegebevollmächtigte. Bereits am Donnerstag hat Andreas Westerfellhaus ein Projekt zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege vorgestellt. Vorerst befristet, aber ein Hebel, um frustrierte Berufsaussteiger neu zu begeistern.
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