Dauereinsatz im Norden gegen Darmkrebs

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Vor über vier Jahren haben sie sich zur Kieler Gastroenterologen GbR zusammengeschlossen: Seitdem organisieren die Ärzte im Norden regelmäßig Veranstaltungen und werben auf Gesundheitsmessen für Darmkrebsvorsorge.

Von Dirk Schnack

Spezialisten für Magen- und Darmerkrankungen: Kieler Gastroenterologen sind nicht nur im März gegen Darmkrebs aktiv.

Spezialisten für Magen- und Darmerkrankungen: Kieler Gastroenterologen sind nicht nur im März gegen Darmkrebs aktiv.

© Kieler Gastroenterologen GbR

KIEL. "Kiel gegen Darmkrebs" heißt es im Norden nicht nur im Darmkrebsmonat. Acht Gastroenterologen engagieren sich gemeinsam in der Öffentlichkeit.

Von der Resonanz auf ihre Fortbildung sind Dr. Michael Schroeder und seine sieben Kollegen noch heute angetan: Im vergangenen Jahr hatten sie Mitarbeiter aus Zuweiserpraxen eingeladen, um sie zu "Botschaftern in der Darmkrebsvorsorge" zu machen.

Nicht nur die Praxismitarbeiterinnen zeigten Interesse an den Vorträgen der Kieler Gastroenterologen - auch die Praxischefs kamen mit. So füllten insgesamt 200 Menschen den Saal.

Solche positiven Rückmeldungen bestärken die Gruppe in ihrem Engagement. In diesem Jahr bieten die acht Ärzte, die an sechs verschiedenen Standorten in Kiel niedergelassen sind, eine laienverständlichere Version der Veranstaltung im großen Maßstab für Patienten in der Kieler Kunsthalle am heutigen Mittwoch an.

Dafür investieren sie nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Ein ganzseitiger Artikel in der Gesundheitsbeilage einer Regionalzeitung sowie Plakate und Handzettel zur Information in den Praxen sind nach Ansicht der Gastroenterologen gut angelegt, wenn dadurch mehr Menschen zur Darmkrebsvorsorge gehen.

"Die Vorsorgekoloskopie ist die sinnvollste präventive Maßnahme zur Erkennung und Vermeidung von Darmkrebs. Dennoch sind noch zu wenige Berechtigte gekommen, und die Untersuchungszahlen sind sogar rückläufig", sagt Schroeder im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

Er verweist auf das Mammografiescreening: "Ein organisiertes Früherkennungsprogramm mit gezielter Einladung der Berechtigten könnte zu mehr Untersuchungen führen und damit sicher mehr Darmkrebsfälle und -tote verhindern", sagt Schroeder.

Um im Norden aktiv zu werden, haben sich die Ärzte in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt vor über vier Jahren zur Kieler Gastroenterologen GbR zusammengeschlossen. Seitdem organisieren sie regelmäßig selbst Veranstaltungen oder werben auf Gesundheitsmessen für die Darmkrebsvorsorge.

 "Unser Gedanke ist, gemeinsam für die Untersuchungsmethode einzutreten." Die GbR ist nicht nur für die Öffentlichkeitsarbeit, sondern auch für die Kooperation untereinander wichtig.

Die jeweiligen Subspezialisierungen und teure oder aufwändige Untersuchungen, die nicht jede Praxis anbieten kann, werden dadurch jedem Patienten in den beteiligten Praxen zugänglich. Gleichzeitig werden Kosten eingespart durch eine Koordinierung von Untersuchungen untereinander.

"Durch diese Form der kollegialen Zusammenarbeit und Vernetzung nutzen wir Synergieeffekte in Diagnostik und Therapie unserer Patienten."

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