EBM-Reform

Debatte über Honorarreserven in KVen

Der Beitrag zur EBM-Reform in der "Ärzte Zeitung" hat zu einer Debatte über angebliche Honorarreserven in den KVen geführt.

Veröffentlicht:
Von einem Tresor mit Geldreserven wollen KBV und KV Baden-Württemberg nichts wissen.

Von einem Tresor mit Geldreserven wollen KBV und KV Baden-Württemberg nichts wissen.

© Klaus Rose

BERLIN. "Mit der EBM-Reform sollen Hausärzte KV-Tresore knacken", titelte die "Ärzte Zeitung" in ihrer Print-Ausgabe.

In diesen Tresoren liegen demnach "Reserven", die sich "auf Grund der Vereinbarungen über die Morbiditätsbedingten Gesamtvergütungen und deren Anstieg" gebildet haben.

Doch in welchen KVen liegen diese Reserven? Die "Ärzte Zeitung" hatte geschrieben, "dass die höchsten Reserven die KVen in Bayern und Baden-Württemberg vor sich her schieben, nur in geringerem Umfang die KVen der neuen Bundesländer".

Als Reaktion hat die KBV am Donnerstag eine Klarstellung geschickt. "Im Rahmen des zur Veröffentlichung gedachten redaktionellen Gesprächs wurde die Bildung der Reserven thematisiert, nicht aber die Situation in einzelnen KVen", heißt es.

Ambulante Versorgung von Alterung der Gesellschaft geprägt

Der KBV sei es vor allem darum gegangen, deutlich zu machen, "dass die ambulante Versorgung in Deutschland geprägt ist von der Alterung der Gesellschaft und einer zunehmenden Krankheitslast". Dafür stellten die Krankenkassen den KVen finanzielle Mittel zur Verfügung.

Bedingt durch die vom Gesetzgeber bis Ende 2012 vorgegebene Pauschalierung der Leistungen im EBM, sei es insbesondere im hausärztlichen Versorgungsbereich nicht möglich, die erbrachten Leistungen abzurechnen und die zur Verfügung gestellten Mittel abzurufen.

"Von daher wird es ein wichtiges Anliegen der anstehenden EBM-Reform sein, diesen ungerechten Zustand zu beheben", heißt es weiter.

Nicht umsonst habe das Versorgungsstrukturgesetz entsprechende Vorgaben gemacht, die es Hausärzten ermöglichen sollen, den zusätzlichen Leistungsbedarf im EBM abzubilden.

KV Baden-Württemberg betont: Haben keine Reserven

Anders die KV Baden-Württemberg, die am Donnerstag ebenfalls verärgert reagierte: Tatsächlich seien in der Südwest-KV überhaupt keine Reserven vorhanden, die es erlaubten, zusätzliche oder höher dotierte Leistungen in der hausärztlichen Versorgung zu finanzieren, sagte KV-Chef Dr. Norbert Metke.

Im Übrigen sei es verhandlungspolitisch nicht geschickt, einerseits in Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband zusätzlichen Finanzbedarf anzumahnen, wenn gleichzeitig erhebliche Mittel auf Halde liegen sollen. (HL/ger)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Dr. jens wasserberg 29.03.201319:25 Uhr

KV Thüringen hat bekanntlich den Honorarrückstau

Es ist ja bekannt, dass die KV Thüringen ihr Geld nicht an die Ärzte auszahlen kann. Dafür dürfen jetzt allen anderen KVen einkommens- aber leider nicht kostenneutral diesen Unsinn mitmachen, der als neuer EBM nur die noch vor einem Jahr abgelehnten Kodierrichtlinien durch die Hintertüre einführt. Es wird wie alle Jahre wieder ein neuer EBM kreiert, damit die Ärzteschaft beschäftigt ist und andauernde ziellose Umverteilungen Veränderungen simulieren sollen.
Sogar der von der KBV ja angeblich kalkulierte Punktwert wird nun um ca. 30% abgesenkt. Da hat man sich wohl wieder einmal verrechnet.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Belastungsfähigkeit verbessern

Regelmäßig in die Sauna – hilft das bei Herzinsuffizienz?

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken