81. Bayerischer Ärztetag

Delegierte fordern humanitäre und medizinische Hilfe für Ukraine

Die Delegierten in Regensburg verurteilen den Angriffskrieg Russlands deutlich und schließen sich zwei Resolutionen des Weltärztebunds an. Zudem werde die Klimakrise durch den Krieg befeuert.

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Eine eigene Kommission beschäftigt sich bei der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) mit dem Thema „Menschenrechte und Migration“.

Eine eigene Kommission beschäftigt sich bei der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) mit dem Thema „Menschenrechte und Migration“.

© Michaela Schneider

Regensburg. Eine eigene Kommission beschäftigt sich bei der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) mit dem Thema „Menschenrechte und Migration“ – und hier bewegt seit mehr als einem halben Jahr vor allem das Thema Ukraine. Bereits Ende Februar hatte die BLÄK zur sofortigen Beendigung des russischen Angriffskriegs aufgerufen, um das Leid der Menschen zu beenden und ihre Gesundheit zu schützen.

Jetzt unterstützte zudem der 81. Bayerische Ärztetag in Regensburg die im Oktober vom Weltärztebund (WMA) in Berlin verabschiedeten Resolutionen über humanitäre und medizinische Hilfe für die Ukraine und zum Schutz und zur Integrität des medizinischen Personals in bewaffneten Konflikten und anderen Gewaltsituationen.

Und noch zwei weitere Anträge in Regensburg hatten mit dem Kriegsgeschehen zu tun: So forderte der Ärztetag die Bayerische Staatsregierung auf, für die Energieversorgung Lehren sowohl aus dem aktuellen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als auch aus der Trockenkrise 2022 zu ziehen. Störungen der Energieversorgung zum Beispiel im Rahmen eines „Blackout“ könnten für die medizinische Infrastruktur und die Patienten enorme Risiken beinhalten.

„Erderwärmung wartet nicht, bis Krieg vorbei ist“

Überdies weisen die Delegierten darauf hin, dass der russische Angriffskrieg auf die Ukraine alle Bemühungen um eine Abwendung der Klimakatastrophe um Jahre zurückwerfe. „Die Klimakrise wird in unverantwortlicher Weise befeuert und damit die Lebensgrundlage der gesamten Menschheit in Mitleidenschaft gezogen“, heißt es im Appell wörtlich.

Die Erderwärmung und alle daraus folgenden Gesundheitsgefahren aber warteten nicht, bis der Krieg vorbei sei. Deshalb müssten – neben der Beendigung der Kampfhandlungen – weiter auch alle Anstrengungen unternommen werden, das im Pariser Klimaabkommen vereinbarte Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu erreichen. Der 81. Bayerische Ärztetag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Klima und Gesundheit“. (mic)

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