Kommentar zur GMK
Ende der Schrumpfkur?
Immerhin: allmählich dämmert den Ländergesundheitsministern, dass der öffentliche Gesundheitsdienst in den letzten Jahrzehnten auf einen Restposten in einem komplexen Gesundheitssystem geschrumpft ist.
Im Wesentlichen beschränkt sich dessen Aufgabe heute auf Vollzug und Überwachung bestimmter hoheitlicher Aufgaben. Von aktiver Gestaltung der Gesundheitsversorgung, beispielsweise in der Präventionspolitik, kann keine Rede mehr sein.
Die Kritik am Präventionsgesetz der schwarz-gelben Koalition, das sich zwangsläufig auf das Leistungsrecht der GKV konzentriert und die (Primär-)Prävention in Lebenswelten außer Betracht lässt, ist angesichts der Versäumnisse der Länder in der Vergangenheit heuchlerisch.
Die Erkenntnis, dass die Vergütung der Amtsärzte inzwischen unattraktiv ist, könnte ein erster Schritt sein. Die Beamtenbesoldung zu reformieren und leistungsgerecht zu differenzieren, erfordert freilich einen Dauerlauf gegen Innen- und Finanzminister.
Inhalte und Aufgaben der Ärzte für öffentliches Gesundheitswesen wieder attraktiv zu machen und sie vom Odium zu befreien, sie seien Mediziner, die kein Blut sehen können, ist eine Herausforderung, die einen langen Atem braucht. Vor Illusionen sei gewarnt. Papier ist geduldig.
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