Krankengeld

Experten monieren Vorgehen der Kassen

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BERLIN. Krankenkassen versuchen laut Experten immer wieder, beim Krankengeld zu sparen und krankgeschriebene Versicherte zum Arbeiten zu drängen. Bereits im Sommer 2013 hatte die Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) auf Tausende solcher Fälle aufmerksam gemacht.

Seither sei das Problem in der Beratungspraxis der UPD nicht geringer geworden, sagt UPD-Geschäftsführer Sebastian Schmidt-Kaehler. "Besonders häufig taucht das Thema in unserer Beratung im Kontext psychischer Erkrankungen auf."

Der für Gesundheit zuständige Referatsleiter bei der Bundesdatenschutzbeauftragten, Bertram Raum, sagte der dpa: "Wir kennen entsprechende Beschwerden aus vielen Eingaben." Kassen versuchten Versicherte auch, zu Reha-Leistungen auf Kosten der Rentenkasse zu bewegen.

"Wettbewerb zwischen Kassen wird zunehmen"

Die geplante Reform der Krankenkassen-Finanzen droht nach Ansicht der Grünen, restriktives Verhalten noch zu verschärfen. Die Reformpläne sind am Mittwoch im Bundestag Thema einer öffentlichen Anhörung.

Ab 2015 würden viele Kassen verstärkt fürchten, dass Mitglieder abwandern, wenn der Beitragssatz steigt, warnte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Maria Klein-Schmeink.

Ab kommendem Jahr sollen die Kassen nach den Plänen von Schwarz-Rot vom Einkommen abhängige Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern nehmen können. Um diese möglichst klein zu halten, droht nach Ansicht von Klein-Schmeink bei den Kassen erneut verbreitetes Sparen - auch beim Krankengeld.

"Der Wettbewerb zwischen den Krankenkassen wird durch die aktuellen Gesetzespläne wieder zunehmen", meinte auch Gesundheitsdatenschützer Raum. "Die Versicherungen werden folglich überlegen müssen, wo sie sparen." (dpa)

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