Ampel-Koalition

FDP: Lauterbach verstößt gegen Vereinbarung zur Streitvermeidung

Fühlen sich die Liberalen bei den Vorarbeiten zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz übergangen? Kritik an Ressortchef Lauterbach deutet darauf hin.

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Berlin. Die FDP hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorgeworfen, sich nicht an Vereinbarungen der Bundesregierung zur Vermeidung internen Streits zu halten. Der SPD-Politiker habe einen Gesetzentwurf zur Entlastung von Hausarztpraxen ohne die informell vereinbarte Frühkoordinierung in die Abstimmung zwischen den Ministerien geschickt, hieß es am Mittwoch in liberalen Regierungskreisen. „Die Mahnung von Kanzler Scholz nach Unterhaken in der Koalition nehmen nicht mal die eigenen Minister ernst.“

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In der sogenannten Frühkoordinierung beraten normalerweise Kanzleramt, Wirtschaftsministerium und Finanzministerium, also die Spitze der Koalition, über den Gesetzentwurf eines Ministeriums. Hier hat jeder Koalitionspartner schon früh die Möglichkeit, grundsätzliche Bedenken zu äußern. Die FDP hat offenbar solche Bedenken. Sie moniert aus ihrer Sicht teure Doppelstrukturen bei den Gesundheitskiosken, die parallel zu Praxen und Kliniken finanziert werden sollen. Das Vorhaben ist Teil des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG), dessen dritter Referentenentwurf zu Wochenbeginn veröffentlicht wurde. Die Grünen hatten schon in Richtung FDP gemahnt, die überfälligen Strukturreformen dürften im Kabinett nun auf keinen Fall weiter verzögert oder gar blockiert werden.

Das Gesetz soll die Versorgung von Patientinnen und Patienten vor Ort stärker absichern. Für Hausärzte sollen zum Beispiel Vergütungs-Obergrenzen (Budgets) wegfallen. Außerdem soll vermieden werden, dass chronisch Kranke immer wieder nur zum Rezept holen in die Praxis kommen müssen. In Regionen mit vielen sozial benachteiligten Menschen sollen Gesundheitskioske entstehen: leicht zugängliche Beratungsstellen für Behandlung und Prävention, die von einer Pflegekraft geleitet werden. (dpa)

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