Ampel-Pläne zur Gesundheit

Gesundheitswesen soll divers, inklusiv und barrierefrei werden

Von der Ausnahme zum Standard: Gendermedizin soll künftig zum Pflichtfach in Studium, Fort- und Weiterbildung werden. Versorgungs- und Präventionsangebote müssten zudem barrierefreier werden.

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In der Gendermedizin, aber auch beim barrierefreien Zugang zur Versorgung für alle Patientengruppen gibt es noch einigen Nachholbedarf. Das hat nicht zuletzt auch der 125. Deutsche Ärztetag bemängelt. „Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf gleichberechtigten Zugang zu allen Bereichen des Gesundheitswesens ohne Barrieren“, heißt es in einem Beschluss der Delegierten. Nach wie vor seien aber weder die erforderlichen Rahmenbedingungen flächendeckend geschaffen, „noch ist der zusätzliche Aufwand für diese Personengruppe ausreichend abgebildet“.

Die AG Gesundheit der Ampel hat den Koalitionären daher einen Aktionsplan ins Heft geschrieben. Bis Ende 2022 soll das Maßnahmenpaket stehen, mit dem das Gesundheitswesen divers, inklusiv und barrierefrei wird.

Gleichzeitig sollen die Versorgung schwerstbehinderter Kinder gestärkt und ihre Familien von Bürokratie entlastet werden. Ebenfalls geplant ist ein bundesweiter Ausbau Medizinischer Behandlungszentren für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen sowie von Sozialpädiatrischen Zentren.

Die Gendermedizin soll nach dem Wunsch der AG Gesundheit fester Teil des Medizinstudiums, wie auch der Ausbildung anderer Gesundheitsberufe werden, und sich künftig standardmäßig auch in Fort- und Weiterbildung wiederfinden. Doch nicht nur darüber sollen geschlechterspezifische Unterschiede mehr Berücksichtigung in Versorgung, Gesundheitsförderung und Prävention finden. Auch die Forschung soll endlich genderspezifisch werden.

Interessant: Die Koalitionäre wollen sich offenbar für eine paritätische Beteiligung von Frauen in Führungsgremien der Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen und der Krankenkassen einsetzen. (reh)

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