Kommentar zur Köhler-Rente
Goldener Ruhestand
Zu allen Zeiten hat die ärztliche Selbstverwaltung ihr Spitzenpersonal fürstlich honoriert - einschließlich der Vorsorge fürs Alter.
Dennoch hat sich im Lauf der Zeit einiges geändert: In den Zeiten der ehrenamtlichen KV- und KBV-Vorstände war es üblich, Ämter und Funktionen zu häufen, ebenso die Vergütungen in verschiedensten Varianten, wobei es den Funktionären unbenommen blieb, ihre Praxen weiter zu betreiben. Nur Insider hatten eine Vorstellung davon, was an Macht und Geld kumuliert wurde.
Das hat sich gewaltig geändert: Der KBV-Chef ist KBV-Chef - und sonst (fast) nichts. Dafür gibt es ein Gehalt, bei Andreas Köhler 320.000 Euro, demnächst nach seinem Rücktritt 270.000 Euro. Im Vergleich zu Kassen- und KV-Vorständen liegt Köhler damit an der Spitze.
Im Vergleich zur privaten Gesundheitsindustrie - den Klinikkonzernen, der PKV oder der Pharma-Industrie - ist das eher bescheiden. Zum Vergleich: Der Ex-Siemens-Chef Peter Löscher erhielt zum Abschied 30 Millionen Euro.
In Relation zur Leistung ist das Ruhegehalt Köhlers zudem ein moderater Bonus. Seit 2007 hat er als KBV-Vorsitzender für die Vertragsärzte in Deutschland ein zusätzliches Honorar ausgehandelt, das sich inzwischen auf rund sieben Milliarden Euro jährlich kumuliert.
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