Pflege
Gröhe sieht in der Generalistik Chancen
Die Personalsituation in der Pflege treibt die Regierung um. Gesundheitsminister Gröhe bekennt sich ausdrücklich zur Generalistik. Eine Umfrage zeigt, dass viele Deutsche sich um das Thema Pflege Sorgen machen.
Veröffentlicht:BERLIN. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat sich am Montag vor der Bundespressekonferenz in Berlin ausdrücklich zu einer generalistischen Pflegeausbildung bekannt. Mit einer einheitlichen Grundausbildung und Spezialisierung lasse sich besser auf die künftigen Bedarfe auf den Klinikstationen und in den Heimen reagieren.
Zudem verbessere die Generalistik die Attraktivität desPflegeberufs und die Aufstiegschancen innerhalb der Branche. Ein Gesetz gemeinsam mit dem Jugendministerium sei in Vorbereitung. Gröhe räumte ein, dass es steter Bemühungen bedürfe, die Arbeitsplätze in der Pflege zu verbessern. So dürfe sich die Schere in der Bezahlung zwischen Kranken- und Altenpflegern sich nicht weiter öffnen.
Ein Personalbemessungsverfahren in der Altenpflege solle bis 2020 stehen, kündigte Gröhe an. Anfang Oktober werde eine Kommission die Arbeit aufnehmen, die ermitteln solle, ob der Pflegepersonalbedarf in den Fallpauschalen der Krankenhäuser derzeit korrekt abgebildet ist.
Kaum jemand bereitet sich aufs Pflegerisiko vor
Pflege ist bei der Generation "50 plus" in Deutschland ein Thema - doch die wenigsten bereiten sich konkret aufs eigene Pflegerisiko vor. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.
Rund 72 Prozent der Befragten finden es "extrem wichtig", wie sie im Pflegefall versorgt werden. Jeder Zweite macht sich laut dem "WIdOmonitor" Sorgen über Pflegebedürftigkeit. Doch konkrete Aktivitäten und Schritte deswegen haben nur die wenigsten ergriffen.
So hat sich nur jeder Vierte nach eigenen Angaben schon einmal in einer Beratungsstelle oder durch die eigene Krankenkasse über Hilfen bei Pflegebedürftigkeit informiert. Selbst Menschen mit einem Einkommen von jenseits von 3000 Euro im Monat halten demnach zu 63 Prozent die Pflege in einem guten Heim für zu teuer. (af/dpa)