Kammerwahl in Brandenburg

HÄVBB gewinnt Hausarzt-Listen-Duell

Die Wahl zur Ärztekammerversammlung in Brandenburg ist entschieden - und verändern wird sich an den Machtverhältnissen nicht viel. Fest steht: ein neuer Vizepräsident muss her. Die Wahlbeteiligung ist historisch.

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Elke Köhler wird ihren Posten als Vizepräsidentin räumen.

Elke Köhler wird ihren Posten als Vizepräsidentin räumen.

© Landesärztekammer Brandenburg

Von Angela Mißlbeck

COTTBUS. Nicht einmal vier von zehn Ärzten in Brandenburg haben sich an der Kammerwahl beteiligt. Mit 39,07 Prozent ist die Wahlbeteiligung auf einen historischen Tiefstand gesunken.

Das ist auch im Bundesvergleich kein gutes Ergebnis, könnte aber unter anderem daran liegen, dass nach Brandenburg überdurchschnittlich viele Ärzte zur Arbeit pendeln.

"Wir haben sehr viele Berliner, die unsere Kammer überhaupt nicht interessiert", sagte Dr. Elke Köhler (Hartmannbund), amtierende Vizepräsidentin der märkischen Ärztekammer der "Ärzte Zeitung". Sie hat angekündigt, dass sie nicht mehr für den Vorstand kandidieren will.

An den Machtverhältnissen in der Kammerversammlung scheint sich indes wenig zu ändern. Der Marburger Bund (MB) mit Kammerpräsident Dr. Udo Wolter vereinigt 31,71 Prozent der insgesamt 4784 gültigen Stimmen auf sich.

Wie eh und je bildet der MB mit Abstand die stärkste Fraktion mit 26 Sitzen in der neuen Kammerversammlung.

Wolter steht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. "Ich bin zuversichtlich, dass man mit diesem Wahlergebnis gut arbeiten kann", sagte er der "Ärzte Zeitung".

HÄVBB holt knapp 20 Prozent der Stimmen

Die zweitstärkste Fraktion stellen wie vor vier Jahren die Hausärzte mit 16 Sitzen, diesmal vertreten durch die Liste des Hausärzteverbands Brandenburg (HÄVBB).

Der Jungverband, der sich im vergangenen Jahr aus dem überregionalen BDA Berlin-Brandenburg abgespalten hatte, erzielte auf Anhieb 19,51 Prozent und damit fast das Ergebnis der BDA-Liste vor vier Jahren (20,06 Prozent). Seit dem 5. September ist er nun auch amtlich ins Vereinsregister eingetragen.

Die Hausärzte im BDA erreichten dagegen auf ihrer gemeinsamen Liste mit dem Medi-Verbund nur 2,44 Prozent und zwei Sitze. Der Medi-Verbund war in die letzte Kammerversammlung mit 1,25 Prozent der Stimmen nicht eingezogen.

Die drittstärkste Fraktion mit 14 Sitzen (17,07 Prozent) bilden die ambulanten Fachärzte mit dem Bündnis für Brandenburg, in dem unter anderem zwei KV-Vorstände vertreten sind. Leichte Einbußen erlitt der Hartmannbund. Er wird neun Sitze einnehmen.

82 Delegierte

Insgesamt ist die Kammerversammlung in der neuen Wahlperiode mit 82 Delegierten größer als bisher, weil mehr Ärzte in Brandenburg registriert waren. Die konstituierende Sitzung findet erst im November statt. Dann wird auch der Vorstand gewählt.

Er wird sich voraussichtlich aus den vier stärksten Fraktionen zusammensetzen. Nicht ausgeschlossen ist, dass der Hartmannbund weiterhin den Vizepräsidenten stellt.

Als Konsenskandidat von Hausärzten und Hartmannbund ist Dr. Hanjo Pohle im Gespräch. Er hat auf der Liste des Hartmannbundes kandidiert, gehört aber auch dem Vorstand des HÄVBB an.

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