Bayern

HzV mit der BKK Bosch optimiert

Haus- und Fachärzte sollen sich effizienter vernetzen können - das ist eine von vielen Erweiterungen, die im überarbeiteten Vertrag zwischen Bayerns Hausärzteverband und der BKK Bosch festgeklopft wurden.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) und die Bosch BKK haben ihren Hausarztvertrag in Sachen Honorierung zum 1. Januar 2014 angepasst. Darüber hinaus wurde auch eine bessere fachärztliche Betreuung von Patienten im Oberallgäu vereinbart.

Bei den Änderungen im Hausarztvertrag gehe es um eine adäquate Honorierung, etwa für die Betreuung chronisch Kranker und von Patienten im Pflegeheim, teilten die Vertragspartner mit.

"Die mit der Bosch BKK vereinbarten Neuerungen bilden die hausärztliche Tätigkeit etwa durch eine verstärkte Gewichtung der Patientenbetreuung in der psychosomatischen Grundversorgung und der Heimbetreuung ab", erklärte BHÄV-Vorsitzender Dr. Dieter Geis.

Neu sei außerdem die Verknüpfung des Hausarztprogramms mit Verträgen zur fachärztlichen Betreuung auf der Grundlage der Integrierten Versorgung. "Vertraglich haben wir mit diesen Regelungen die Grundlage gelegt, damit sich Haus- und Fachärzte stärker vernetzen können", erklärt der Vorstand der Bosch BKK Bernhard Mohr.

Bundesweite Vereinbarung mit Psychotherapeuten

Die Bosch BKK hat mit der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung eine bundesweite Vereinbarung getroffen, die Patienten einen schnellen Zugang zu einer akuten Psychotherapie ermöglichen soll.

Diese dauert maximal 15 Stunden und wird höher als in der Regelversorgung vergütet. Sollte darüber hinaus weitere Psychotherapie notwendig sein, verzichtet die Kasse auf das sonst notwendige Gutachterverfahren.

Eine zweite Vereinbarung gibt es mit dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, insbesondere für Patienten mit unspezifischem Rückenschmerz. Dabei wird besonders das Gespräch mit dem Patienten, also die "sprechende Medizin", honoriert.

Dem liegt nach Angaben der Vertragspartner die Erkenntnis zugrunde, dass die Ursachen für Rückenschmerz häufig im beruflichen und privaten Lebensumfeld begründet sind oder psychisch bedingt sein können. Der Befundaustausch mit Hausarzt oder Psychotherapeut wird deshalb zusätzlich vergütet.

Verband sieht zukunftsweisendes Modell

Im Oberallgäu arbeiten neben dem Bayerischen Hausärzteverband auch der Hausarztverein sowie der Facharztverein Oberallgäu mit der Bosch BKK zusammen.

Beteiligt sind auch der Klinikverbund Kempten-Oberallgäu, das Bezirkskrankenhaus Kempten und die Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie der Deutschen Rentenversicherung Schwaben.

Der Bayerische Hausärzteverband sieht nach eigenen Angaben in der Verknüpfung von haus- und fachärztlichen Verträgen ein zukunftsweisendes Modell in der Verbesserung der Schnittstellenproblematik der Versorgungsebenen Hausarzt-Facharzt-Krankenhaus. (sto)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Glosse zum Koalitionsvertrag

Die Duftmarke: Freie Arztwahl – eine Frage der Semantik

Verwunderung nicht nur beim Hausärzteverband

vdek zweifelt an der HzV – belegt seine Kritik aber nicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Belastungsfähigkeit verbessern

Regelmäßig in die Sauna – hilft das bei Herzinsuffizienz?

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken