Zentralinstitut

Index macht Versorgung anschaulich

Die Versorgung kann mit einem neuen Werkzeug sektorenübergreifend analysiert werden.

Veröffentlicht:

BERLIN. Mit einem neuen EDV-Werkzeug will das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) aufzeigen, dass die medizinische Versorgung sich immer stärker auf den ambulanten Sektor verlagert.

Dafür hat das Zi den Sektorenindex (SIX) entwickelt. Diese Kenngröße soll die Wechselwirkungen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung auf Kreisebene anschaulich machen.

Um die Daten für SIX aufzubereiten, werden der ambulante Leistungsbedarf in Euro und die Höhe der stationären Inanspruchnahme durch die durchschnittliche Zahl an Belegungstagen erfasst und der Quotient dieser beiden Parameter ermittelt. Als unabhängige Variablen hinterlegt sind auf Kreisebene unter anderem Daten zur Morbidität, Haus- und Facharztdichte oder zur Dichte an Klinikbetten.

Für Baden-Württemberg und Bayern wurden wegen der großen Bedeutung der hausarztzentrierten Versorgung eigens Korrekturfaktoren berechnet. Anderenfalls wäre dort der ambulante Leistungsbedarf systematisch unterschätzt worden.

Durch die Datenaufbereitung sind nach Zi-Angaben räumliche Cluster sichtbar geworden. So sei etwa das Ruhrgebiet und das nördliche Brandenburg durch eine niedrige ambulante und eine starke stationäre Inanspruchnahme geprägt. In den Großräumen München und Rostock sowie in weiten Teilen Niedersachsens sei die Situation genau umgekehrt.

Nach Angaben von Zi-Geschäftsführer Dr. Dominik von Stillfried ist in den Erhebungsjahren 2010 bis 2014 die ambulante Versorgungsleistung um sechs Prozent gestiegen.

Hingegen sank im gleichen Zeitraum die Bettenbelegung im Krankenhaus um fünf Prozent. Der Sektorenindex könne Akteuren vor Ort dabei helfen, regional angepasste Entscheidungen zu treffen. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Belastungsfähigkeit verbessern

Regelmäßig in die Sauna – hilft das bei Herzinsuffizienz?

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken