KBV rückt Herz-Patienten in den Fokus
Neues aus der KBV- Vertragswerkstatt: Ein Kardiologie-Konzept soll die Versorgung von Haus- und Fachärzten verzahnen.
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Herz-Patienten mit einem neuem Versorgungskonzept im Fokus.
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BERLIN (eb). Die Versorgung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz soll nach Ansicht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) verbessert werden. Dafür sollen Hausärzte und Kardiologen enger zusammenarbeiten.
Dazu hat die KBV gemeinsam mit dem Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) ein Versorgungskonzept für die betroffenen Patienten vorgestellt. "Mit dem Konzept soll die Lebensqualität der Patienten mit Herzinsuffizienz verbessert werden", sagte KBV-Chef Dr. Andreas Köhler in Berlin.
Das ist auch aus Sicht der Kardiologen wichtig: "Für Patienten bedeutet die Krankheit häufige Klinikaufenthalte sowie eine enorme finanzielle Belastung", so BNK-Bundesvorsitzender Dr. Norbert Smetak.
Vor allem sollen dem Konzept zufolge Hausärzte und Kardiologen individueller auf die überwiegend älteren Patienten eingehen können. Das Durchschnittalter der Betroffenen liege bei 77,6 Jahren. Mit Notfall- und Wochenendbetreuungsregelungen sollen zudem Krankenhauseinweisungen verhindert werden.
Der Vertrag soll die bereits bestehenden Disease-Management-Programme zur KHK ergänzen. Dieser umfasse bisher lediglich die Herzinsuffizienz-Patienten, die eine KHK als Ursachenerkrankung haben, so Köhler. Nach Angaben der KBV laufen zu diesem Konzept derzeit noch keine Verhandlungen mit Kassen.
Die KBV entwickelt regelmäßig auf der Grundlage des Paragrafen 73c SGB V gemeinsam mit Berufs- und Selbsthilfegruppen fachübergreifende Konzepte für besondere Vertragsbereiche. Bisher gibt es dreizehn Konzepte aus der Vertragswerkstatt.
Davon wurden lediglich drei umgesetzt. Was die KBV plant, wird in Baden-Württemberg bereits gelebt. Dort hat die AOK unter anderem mit Medi und dem Bundesverband Niedergelassener Kardiologen im Juli einen 73c-Vertrag gestartet. Ein Kernpunkt: Bessere Vernetzung von Haus- und Fachärzten.
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