Halbe Vertragsarztsitze

KV Saarland verweist auf Erfolgsstrategie

Zu wenig Zeit für Kassenpatienten in der Psychotherapie? Die KV Saarland hat reagiert.

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SAARBRÜCKEN. Im Saarland hat sich die Versorgungssituation im psychotherapeutischen Bereich durch eine vermehrte Ausschreibung von halben Vertragsarztsitzen verbessert.

Damit hat sich gezielter Druck der Kassenärztlichen Vereinigung auf Psychotherapeuten, die ihren Versorgungsauftrag nur in geringem Ausmaß erfüllten, bezahlt gemacht.

In der November-Ausgabe des saarländischen Ärzteblatts waren die Früchte einer schon vor einigen Jahren begonnenen Aktion der KV nicht mehr zu übersehen: von insgesamt 17 ausgeschriebenen Vertragsarztsitzen im Land betraf jeder zweite die Psychotherapie, und diese acht Sitze sollen ausnahmslos jeweils als halbe Versorgungsaufträge vergeben werden.

Hintergrund ist die Zwickmühle aus der angeblichen Überversorgung, die sich aus der Bedarfsplanung ergibt, und den immer wieder beklagten und dokumentierten langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz.

Angespannte Situation hat sich verbessert

Deshalb setzte die KV den Hebel bei den Psychotherapeuten mit unterdurchschnittlichem Auslastungsgrad an. Diese Defizite hängen neben dem Wunsch mancher Therapeuten, nicht Vollzeit zu arbeiten, vermutlich auch mit parallelen Tätigkeiten beispielsweise im Beratungsgeschäft zusammen.

So schöpfte im ersten Quartal 2010 jeder siebte Therapeut seine zeitbezogene Kapazitätsgrenze nur bis zu 25 Prozent aus. Die Drohung, die volle Zulassung zu entziehen, wäre jedoch ein stumpfes Schwert: Da alle Planungsbereiche gesperrt sind, würden die Sitze einfach wegfallen.

Durch Anschreiben und direkte Ansprache konnte die angespannte Situation aber verbessert werden. Nach Angaben der KV fuhren einige Therapeuten die Behandlungszeit für Kassenpatienten ein Stück weit hoch, viele andere gaben auf mehr oder weniger sanften Druck hin halbe Versorgungsaufträge zurück. So wurden seit 2011 nach Angaben der KV 47 halbe und nur noch sechs ganze Sitze vergeben.

In diesem Jahr konnten bereits 15 halbe Sitze ausgeschrieben werden. Ob die Kassen im Einzelfall auch den alternativen Weg des job-sharings trotz der Auswirkungen auf die Summe der extrabudgetären Vergütung akzeptieren, steht noch nicht fest. Nach KV-Angaben haben sie zwar bereits Widersprüche eingelegt, aber noch nicht den Klageweg bestritten. (kud)

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