Versorgungsgesetz

KVBB warnt vor Verlust von über 400 Arztpraxen

Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg fürchtet, dass durch das Versorgungsstärkungsgesetz über 400 märkische Haus- und Facharztpraxen geschlossen werden könnten. Das Bundeskabinett will den Gesetzentwurf am Mittwoch verabschieden.

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POTSDAM. Das Bundeskabinett will am 17. Dezember den Entwurf des Versorgungsstärkungsgesetzes verabschieden. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) hat nun in einer Pressemitteilung vor den aus ihrer Sicht "fatalen Folgen" der Regelung zum Aufkauf von Praxissitzen gewarnt.

Der Gesetzentwurf sehe vor, in Regionen mit einem statistischen Versorgungsgrad von über 110 Prozent frei werdende Praxissitze durch die Kassenärztlichen Vereinigungen aufkaufen zu lassen.

"Schon heute die geringste Arztdichte bundesweit"

"Für die Menschen in Brandenburg könnten dadurch schon bald bis zu 417 Haus- und Facharztpraxen verloren gehen", sagte Dr. Hans-Joachim Helming, Vorstandsvorsitzender der KVBB.

"Dabei haben wir schon heute die geringste Arztdichte bundesweit. Gleichzeitig werden unsere Patienten immer älter und leiden häufig unter behandlungsintensiven Mehrfacherkrankungen."

Die Idee des Zwangsaufkaufs von Praxen in statistisch gesehen überversorgten Regionen habe mit der Versorgungsrealität nichts zu tun. Helming bezeichnete die Idee laut der Mitteilung als "vollkommenen Irrsinn".

Die KVBB habe sich an märkische Politiker aller Parteien gewandt, um das geplante Gesetz zu verhindern. (eb)

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