Kommentar zu den DKG-Plakaten
Kampagne für die Katz
"Wir alle sind das Krankenhaus", heißt der Slogan, mit dem die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) auf die finanziell angespannte Lage der Kliniken aufmerksam machen will. Der Satz klingt konstruiert. Richtiger wäre: "Wir alle müssen vermutlich einmal ins Krankenhaus".
Und dem sehen viele Menschen angesichts der Schlagzeilen der letzten Wochen mit gemischten Gefühlen entgegen. Transplantationsskandale, operierende Ärzte ohne Approbation und medizinisch womöglich nicht notwendige Operationen haben das Vertrauen erschüttert, im Krankenhaus gut aufgehoben zu sein. Hier gilt es für die Kliniken Boden gut zu machen.
Aber die Kampagne richtet sich nicht an die Bürger, sondern an die Politiker. Sie sei der Versuch, "mit der Berliner Politik in den Dialog zu treten", sagte DKG-Präsident Alfred Dänzer bei der Vorstellung in der Hauptstadt.
Das dürfte im persönlichen Gespräch besser funktionieren und kostengünstiger sein, als mit einer drei Millionen Euro teuren Imagewerbung.
Die Kliniken kämpfen mit großen Problemen. Bereits 2011 hat jedes dritte Haus rote Zahlen geschrieben. Eine Imagekampagne wird daran nichts ändern. Stichhaltige Argumente und ein guter Draht zu den Fachpolitikern in Bund und Ländern schon. Da ist noch Luft nach oben.
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