Montgomery

Kassen kratzen an der Arzt-Würde

Nach dem Honorarbeschluss und dem dicken Kassenplus ist die Stimmung aufgeheizt. BÄK-Präsident Montgomery geht mit den Kassen hart ins Gericht - und spricht sich indirekt für Selektivverträge aus.

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BÄK-Chef Montgomery: Kassenangebot ist eine Frechheit.

BÄK-Chef Montgomery: Kassenangebot ist eine Frechheit.

© David Vogt

SAARBRÜCKEN (dpa). Im Streit um die Rekordreserven der gesetzlichen Krankenkassen hat der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Frank Ulrich Montgomery, die Kassen scharf attackiert.

Der Spitzenverband der GKV sei ein Monopolist, der seine Macht verantwortungslos ausübe und nicht dem Gemeinwohl verpflichtet sei, sagte Montgomery der "Stuttgarter Zeitung".

Montgomery: "Wie sonst könnte man erklären, dass die Kassenfunktionäre, die ja allesamt nicht schlecht verdienen, immer mehr Geld horten, statt es für die Versorgung der Patienten zu verwenden oder den Beitragszahlern zurückzuerstatten."

Zum laufenden Streit um die vom Erweiterten Bewertungsausschuss beschlossene Honorarsteigerung von 0,9 Prozent sagte Montgomery, die Lage sei ähnlich aufgeheizt wie beim Krankenhausstreik von 2005.

Das Angebot der Kassen kratze an der Würde der Ärzte und sei eine Frechheit. Montgomery forderte den Gesetzgeber auf, die Machtfülle des GKV-Spitzenverbandes zu brechen und - wie früher - Verhandlungen der Ärzte mit einzelnen Krankenkassen wieder zuzulassen.

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Kommentare
Dipl.-Med Wolfgang Meyer 07.09.201219:23 Uhr

Genau! Brechen des Kassenmonopols, ein möglicher Weg!

Ich kann unserem Kammerpräsidenten nur beipflichten, der zu dieser Thematik die richtigen Worte findet. Da sitzen einige Verantwortliche auf einem ziemlich hohen Roß bei den Krankenkassen. Aber das ist wohl im Rahmen der Deformierung von Persönlichkeit zu verstehen, wenn sich im Spitzenverband der GKV zuviel Macht konzentriert!

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