Bundesregierung

Kaum Interesse an Pflegedarlehen

Im Bundeshaushalt waren im vergangenen Jahr 8,1 Millionen Euro für zinslose Darlehen vorgesehen. Die Nachfrage hielt sich aber in Grenzen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Das staatliche Angebot eines zinslosen Darlehens für pflegende Angehörige wird nach einem Medienbericht weiterhin kaum nachgefragt. Es soll einen Ausgleich für den pflegebedingten Verdienstausfall schaffen. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit aber nur 181 neue Darlehen bewilligt, wie die "Rheinische Post" berichtet.

Hinzu kommen 311 laufende Verträge, die seit Einführung des Pflege-Darlehens 2015 geschlossen wurden.

Die Ausgaben des Bundes für die Darlehen betrugen 2017 nur 756 000 Euro – im Haushalt veranschlagt waren 8,1 Millionen. Die Zeitung beruft sich auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion. Die Haushaltsexpertin der Grünen, Ekin Deligöz, sagte der Zeitung: "Man wollte gezielt Pflegenden helfen, hat sich aber für eine Spar-Variante entschieden, die gefloppt ist." Sie forderte eine dreimonatige Pflegzeit mit Lohnersatz.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hatte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur die Regelung bereits im Januar für gescheitert erklärt. Damals hatte es unter Berufung auf die bis dahin aktuellsten Zahlen von 2015 geheißen, dass 360 000 pflegende Angehörige berufstätig seien. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Behandlungstipps

Psoriasis und Komorbiditäten: Welche Therapie wirkt am besten?

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Lesetipps
Dr. Carsten Gieseking

© Daniel Reinhardt

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener