Vor Bundesratsvotum

Klinikreform: Brandenburger Verbände für Anrufung des Vermittlungsausschusses

Brandenburgs Gesundheitsministerin würde die Krankenhausreform am Freitag gern auf den Weg gebracht sehen. Krankenhausgesellschaft und Landkreistag sind da ganz anderer Meinung.

Veröffentlicht:

Potsdam. Brandenburgs Landeskrankenhausgesellschaft, der Städte- und Gemeindebund sowie der Landkreistag haben sich dafür ausgesprochen, dass das Land im Bundesrat für eine Anrufung des Vermittlungsausschusses zur Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stimmt. Damit wandten sie sich gegen die geschäftsführende Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), die sich bei einem Krankenhausgipfel in der Staatskanzlei gegen eine Anrufung ausgeprochen hatte.

„Die Krankenhausreform ist dringend notwendig“, hatte Nonnemacher zuvor gegenüber der Ärzte Zeitung erklärt. „Es braucht die Reform, wenn die Versorgung in Deutschland auf feste Füße gestellt werden soll.“ Die Krankenhäuser bräuchten Planungssicherheit. „Wenn eine neue Bundesregierung mit der Krankenhausreform von vorn anfängt, bekommen wir eine neue Zeit der Unsicherheit – und niemand garantiert uns, dass wir die Erfolge, die wir jetzt aushandeln konnten, noch einmal durchbringen können.“

Wie Brandenburg abstimmt, ist noch nicht klar

„Die Landeskrankenhausgesellschaft ist ganz klar für die Anrufung des Vermittlungsausschusses“, sagte hingegen deren Vorsitzender Detlef Troppens. Von den 16 Forderungen, mit denen sich die Bundesländer in die Debatte um die Krankenhausreform eingebracht hätten, seien viele noch unerfüllt. „Für uns ist es ein Riesenthema, dass Karl Lauterbach damit droht, die Zahlungsfrist, in der die Krankenkassen die Kliniken bezahlen müssen, von fünf auf 30 Tage anzuheben“, sagte Troppens. „Wenn die Häuser erst einen Monat später bezahlt werden, haben wir ein Riesenproblem.“

Der Präsident des Brandenburger Landkreistags, der Landrat von Oberspreewald-Lausitz, Siegurd Heinze (parteilos), sprach sich ebenfalls für eine Anrufung des Vermittlungsausschusses aus. Man könne zwar sagen, man wolle getreu dem Sprichwort „besser einen Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach“ lieber eine schnelle Reform haben, so Heinze. „Wir haben aber die Vermutung, dass der Spatz auch nicht fliegen kann.“ Ein schlechtes Gesetz werde nicht dadurch besser, dass man es lobe und schön schreibe. Ob das Land für eine Anrufung des Vermittlungsausschusses stimme, werde nach Angaben von Regierungssprecher Florian Engels erst kurz vor der Sitzung des Bundesrats entschieden. (lass)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Juristin an BMG-Spitze

Selbstverwaltung hofft auf neuen Kommunikationsstil unter Nina Warken

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken