Kommentar zum ASV-Streit
Knifflige Diskussionen
Andreas Gassen und Regina Feldmann beschwören Gemeinsamkeit. Aber es ist zu spüren, dass der Alleingang des KBV-Chefs in Sachen ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) der Vertreterin der Hausärzte nicht geschmeckt hat.
Feldmann war nicht eingeweiht, als sich Gassen mit dem Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, daran machte, den schwer zu greifenden neuen Versorgungsbereich zwischen ambulant und stationär zugänglicher zu machen.
Worin Gassen eine Chance sieht, dass sich Ärzte dem neuen Versorgungsbereich öffnen könnten, wittert Feldmann schwer kalkulierbare Risiken für das KV-System. Die Rede ist von der Regel, dass die ASV nur Patienten ansprechen soll, die an schweren Verlaufsformen schwerer Krankheiten leiden.
Würde diese Zugangsvoraussetzung entfallen, wie Gassen es betreibt, könnten Patienten, die bislang ambulant auch von Hausärzten und grundversorgenden Fachärzten behandelt werden, künftig im Krankenhaus landen.
Dies würde unter den gegenwärtigen Regularien größere Honoraranteile an der KBV vorbeileiten, als bislang kalkuliert, denn die ASV wird extrabudgetär vergütet.
Die Vertreterversammlung steht vor kniffligen Diskussionen. Die Fronten sind aber wie immer klar.
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