Koordinierungsstelle für Hausärzte-Nachwuchs
In Bayern ziehen alle gemeinsam an einem Strang: Kammer, KV, Krankenhausgesellschaft und Hausärzteverband starten eine Initiative, die jungen Ärzten die Weiterbildung wesentlich erleichtern soll.
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Weiterbildung in Hausarztpraxis wird erleichtert.
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MÜNCHEN . Die im Kampf gegen den Nachwuchsmangel bei Hausärzten in Bayern vor einem halben Jahr gegründete Koordinierungsstelle für die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin hat jetzt ihre Tätigkeit aufgenommen.
Die Koordinierungsstelle, an die sich sowohl junge Ärzte als auch Weiterbildungsbefugte wenden können, solle dazu beitragen, dass angehende Hausärzte ihre fünfjährige strukturierte Weiterbildung ohne Unterbrechung und ohne Wohnortwechsel absolvieren können.
Auch die finanzielle Sicherheit bei Absolvierung der Weiterbildung in Hausarztpraxen sei inzwischen gewährleistet, erklärte der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Dr. Max Kaplan, vor der Presse in München.
Aktion von vier Trägern
Die Koordinierungsstelle ist eine gemeinsame Initiative der Landesärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Bayerischen Krankenhausgesellschaft und des Bayerischen Hausärzteverbandes.
Die vier Organisationen finanzieren die Koordinierungsstelle anteilig, wobei Landesärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung jeweils 35 Prozent tragen und Krankenhausgesellschaft sowie Hausärzteverband je 15 Prozent.
Gemeinsames Ziel der vier Organisationen sei es auch, die Zahl der Weiterbildungsverbünde in Bayern zu erhöhen, hieß es. Derzeit gibt es in Bayern elf Weiterbildungsverbünde, notwendig seien weitere 50, erklärte Kaplan.
Hoffnung, dass die Ärzte auf dem Land bleiben
In einem Weiterbildungsverbund koordinieren Krankenhäuser und Praxen einer Region die Weiterbildung, um so eine Ausbildung aus einem Guss anbieten zu können.
Einer der ersten Weiterbildungsverbünde entstand 2009 im Landkreis Lichtenfels. Durch vielfältige Aktivitäten sei es inzwischen gelungen, etwa 15 Kolleginnen und Kollegen in die Region zu holen, um dort eine Ausbildung zum Allgemeinarzt zu absolvieren, teilte die Initiative mit.
Es bestehe nun die Hoffnung, dass sich die Kolleginnen und Kollegen nach Abschluss der Facharztweiterbildung dann auch im Landkreis als Hausärzte niederlassen.