Nicht wegschauen

Krieg in der Ukraine: Geschichte wiederholt sich …

33 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs herrscht wieder Krieg in Europa. Jetzt muss es uns allen darum gehen, dem Frieden eine Chance zu geben.

Denis NößlerEin Leitartikel von Denis Nößler Veröffentlicht:
Militärfahrzeuge auf einer Straße in Armyansk auf der Krim.

Militärfahrzeuge auf einer Straße in Armyansk auf der Krim.

© picture alliance/dpa/Sputnik | Konstantin Mihalchevskiy

Geschichte ereigne sich immer zweimal, „das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce“. In diesen Zeiten wäre die Marx’sche Vermutung aus „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“ geradezu beruhigend. Was wir aber in diesen Tagen und seit Donnerstagmorgen erleben, ist alles andere als eine Farce. Im Jahr 33 nach dem Fall des Eisernen Vorhangs stehen sich „der Westen“ und „der Osten“ mit Waffen gegenüber, führen zwei Nationen Krieg. Wieder einmal. Und das Völkerrecht wird zum stillen Kommentator degradiert.

Diese Zeilen können den Konflikt nicht erklären. Das erste Opfer des Krieges ist ohnehin die Wahrheit. Und warum sollte sich eine Ärzte Zeitung, sollten sich Ärztinnen und Ärzte mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigen, den sie eh nicht lösen können?

Weil wir nicht wegschauen können. Weil wir nicht aufgeben dürfen, Frieden in die Welt zu tragen.

Lesen sie auch

Rudolf Virchow sagte einst: „Die Medizin ist eine soziale Wissenschaft, und die Politik ist weiter nichts als Medizin im Großen.“ Ärztliches Tun steht für Charité, für Menschlichkeit, den höchsten Respekt vor dem Leben. Mithin Werte, die die Völkergemeinschaft einen sollten und die seit 1945 die Grundsätze der Vereinten Nationen sind.

Soll es nur eine Utopie bleiben, dass die Menschheit mit diesen Werten zusammenfindet? Die Welt steht vor so viel größeren Problemen, als die Befriedigung eines politischen Egos, das den Schmerz einer verloren gegangenen Supermacht offenbar nicht überwunden hat. Armut, Ungleichheit, Klimawandel, mithin die Frage, wie unsere Enkel und Urenkel werden auf diesem Planeten leben können, all das werden wir in Konflikten nicht beantworten, nicht lösen können.

Geschichte darf sich eben nicht wiederholen! Lassen Sie uns dem Frieden eine Chance geben, wie es UN-Generalsekretär António Guterres zu Recht fordert.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Schuss-, Explosions- und Sprengverletzungen

Lauterbach: Setzen Behandlung kriegsverwundeter Ukrainer fort

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Lesetipps
Ein Mettbrötchen

© juefraphoto / stock.adobe.com

Tödlicher Einzeller im Hirn

Fallbericht: Amöbenenzephalitis nach Verzehr von rohem Fleisch?

Ärztin misst bei einer Patientin den Blutdruck

© goodluz / stock.adobe.com

Unter 120 mmHg

Striktere Blutdruckkontrolle bei Diabetes wohl doch sinnvoll