Mecklenburg-Vorpommern

Landtag unterstützt Impfpflicht

Die Einführung einer Impfpflicht – nicht nur für Masern – finden die Parteien in Mecklenburg-Vorpommern richtig.

Veröffentlicht:

SCHWERIN. Die Parteien in Mecklenburg-Vorpommerns Landtag sind mehrheitlich für eine Impfpflicht in Deutschland. Die Regierungsparteien SPD und CDU wollen nach Angaben von Landesgesundheitsminister Harry Glawe (CDU) die Initiativen in Sachen Masern-Impfung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterstützen.

Gerade in Kindertagesstätten und Schulen ist es nötig, das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Eine Impfung ist der beste Schutz für uns alle“, sagte Glawe, der die bisher ergriffenen Maßnahmen zur Stärkung der Impfbereitschaft als „nicht ausreichend“ bezeichnete.

Er verwies zugleich auf Erfahrungen anderer europäischer Länder mit der Einführung einer beschränkten Impfpflicht. Dort habe sich gezeigt, dass die Impfpflicht gegen bestimmte Erkrankungen dazu führen könne, dass die Impfquoten für freiwillige Schutzimpfungen abnehmen. Um das zu vermeiden, sprach sich Glawe für flankierende Maßnahmen wie vermehrte Aufklärung und niedrigschwellige Angebote aus.

Julian Barlen, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD, hält Zwangsmaßnahmen wie die Impfpflicht für legitim, weil die Entscheidung gegen eine Impfung Folgen für Dritte haben kann – und zwar „direkte, im schlechtesten Fall sehr negative und sogar tödliche“, wie Barlen sagte. Er verwies auf die Schutzwirkung von Impfungen für Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen selbst nicht impfen lassen könnten.

Auch die Linke begrüßt die Impfpflicht, hält die Einigung in Schwerin aber nur für einen Minimalkonsens. Sie wünscht sich erstens eine Regelung, die für Mecklenburg-Vorpommern greift, wenn es zu keiner bundeseinheitlichen Regelung kommen sollte.

Zweitens sollte nach ihrer Ansicht geprüft werden, ob die Impfpflicht über die Masernimpfung hinaus ausgeweitet wird. Die Partei fordert zugleich eine Überprüfung der bisherigen Maßnahmen auf Landesebene auf deren Wirksamkeit und mögliche Weiterentwicklung. (di)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

PrEP-Surveillance

So steht es um die PrEP-Versorgung in HIV-Schwerpunktpraxen

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung

DHS Jahrbuch Sucht

Suchtbericht: Deutschland hat ein Alkohol- und Tabakproblem

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?