Transplantation

Lebendspende breiter aufstellen

Beim Thema Organspende rücken die Lebendspenden zunehmend in den Fokus. Ein Nobelpreisträger befeuert die aufkommende Debatte.

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:
Eine Nierentransplantation: Bundesgesundheitsminister Spahn denkt darüber nach, Lebendspenden zu liberalisieren.

Eine Nierentransplantation: Bundesgesundheitsminister Spahn denkt darüber nach, Lebendspenden zu liberalisieren.

© Jan-Peter Kasper / dpa

Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bereits öffentlich über eine Liberalisierung der Lebendspenden von Organen, vor allem Nieren, nachgedacht.

Wirtschafts-Nobelpreisträger Professor Alvin Roth unterbreitete am Freitagvormittag einen Vorschlag, wie die Lebendspende von Nieren in Deutschland breiter aufgestellt werden könnte. Anstatt wie bisher nur Verwandte ersten und zweiten Grades, Ehepartner, eingetragene Partner und enge Freunde als potenzielle Spender im Transplantationsgesetz zu berücksichtigen, sollte auch der paarweise Organtausch von Lebendspendern ermöglicht werden, sagte er beim Nobel Prize Dialogue der Leopoldina in Berlin. Über dieses Modell sollen die Chancen erhöht werden, auf Dialyse angewiesenen Patienten kompatible Organe vermitteln zu können.

Der Vorsitzende des Forschungsausschusses des Bundestags, Ernst Dieter Rossmann (SPD) riet in seiner Entgegnung dazu, die Bevölkerung in Deutschland nicht zu überfordern. Zunächst müsse die Widerspruchslösung eingeführt und ihre Wirkung auf die Spenderzahlen abgewartet werden, mahnte er.

Die Grünen haben Ende Oktober vor Kommerzialisierung und Organhandel gewarnt, wenn die sogenannte Überkreuzspende eingeführt würde. Bei der FDP sind die Überlegungen auf fruchtbaren Boden gefallen.

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Dieser Beitrag wurde aktualisiert am 08.11.2019 um 14:29 Uhr.

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