Kommentar – Pilotprojekt Gemeinde-Notfallsanitäter

Lob der Provinz

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Nicht Berlin – Oldenburg, Vechta und Cloppenburg sind die Brutstätten für neue Wege in der Gesundheitspolitik. Beispiel Notfallversorgung. In dicken Gutachten und ungezählten Symposien sind fehlende Koordination und Fehlsteuerung bei der Versorgung beklagt worden. Doch was passiert? Das anspruchsvolle Projekt, integrierte Notfallfallzentren zu etablieren, droht im Konkurrenzkampf zwischen Vertragsärzten und Krankenhäusern ausgebremst zu werden.

Im Vergleich dazu scheint der Ansatz im Raum Oldenburg simpel: Dort werden Gemeindenotfallsanitäter den Rettungswachen angegliedert und über die Leitstelle alarmiert.

Sie sollen eine medizinische Betreuung unterhalb der Ebene der Notfallrettung leisten und tragen damit der Erkenntnis Rechnung, dass der technisch hochgerüstete RTW immer häufiger wegen medizinischer Bagatellen ausrücken muss.

Entlastung des Rettungsdienstes, geringere Vorhaltekosten für Rettungswachen, Konzentration auf „schwere“ Einsätze: Städte und Landkreise erhoffen sich ein ganzes Bündel von Vorteilen durch die Gemeindenotfallsanitäter. Ob die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind, soll nun eine zweijährige Testphase zeigen. Was bleibt, ist ein Lob der Provinz – warum kommen von dort nicht häufiger smarte Lösungen?

Lesen Sie dazu auch: Pilotprojekt: Gemeinde-Notfallsanitäter entlasten Notärzte

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