Wertschätzung in SARS-CoV-2-Pandemie
MB will Steuerfreibetrag für Beschäftigte in Klinik und Praxis
Wer unter COVID-Pandemiebedingungen nahe am Patienten arbeitet, soll mit einem Steuerfreibetrag belohnt werden, fordert die Ärztegewerkschaft Marburger Bund. Das solle für Mitarbeiter in Praxen und Kliniken gelten.
Veröffentlicht:Berlin. Der Marburger Bund (MB) fordert einen Steuerfreibetrag für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen, die in der Pandemie engen Kontakt zu Patienten haben. Die Bundesregierung solle auf diesem Weg die besonderen Belastungen dieser Beschäftigten anerkennen. Zuletzt hatten die Medizinischen Fachangestellten (MFA) mit Protesten für einen steuerfreien Coronabonus auf sich aufmerksam gemacht.
„In der Versorgung von Patienten greifen viele Hände ineinander. Hier einzelne Gruppen zu bevorzugen, erzeugt Unfrieden im Team und ist demotivierend“, sagt die MB-Vorsitzende Dr. Susanne Johna. Alle Beschäftigten in der Patientenversorgung hätten unabhängig von ihrem Einsatzort mehr Wertschätzung verdient, so Johna, keine Gruppe solle grundsätzlich ausgeschlossen werden. Alle leisteten einen unverzichtbaren Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung von Patienten, unabhängig ob sie in der Klinik oder in der Praxis arbeiteten.
Vor allem MFA sehen sich benachteiligt
Auf eine schriftliche Anfrage des CSU-Gesundheitspolitikers Stephan Pilsinger hatte die Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium(BMG), Sabine Dittmar (SPD), kürzlich geantwortet: Die Forderung nach einer Anerkennung der Leistungen von MFA sei zwar „grundsätzlich nachvollziehbar“. Allerdings müsse die Politik die Stabilität des gesamten Systems im Blick behalten, „so dass nicht alles, was ggf. wünschenswert wäre, umgesetzt werden kann“.
Das hatte beim Verband der MFA für erheblichen Unmut gesorgt. Zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem BMG laufen derzeit erste Gespräche über einen Bonus für Praxen. Ob auch die MFA in das System miteinbezogen werden, darüber will die KBV wegen der gerade erst angelaufenen Gespräche noch keine Auskünfte geben.
Corona-Prämien sind bereits an Mitarbeiter in der Alten und Krankenpflege gezahlt worden. (chb)