Ehrung durch den BVÖGD
Merkel für Verdienste um den ÖGD geehrt
Der Verband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes hat der Bundeskanzlerin die Johann-Peter-Frank-Medaille verliehen.
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Ausgezeichnet: Die BVÖGD-Vorsitzende Dr. Ute Teichert hat am Mittwoch Bundeskanzlerin Angela Merkel die Johann-Peter-Frank-Medaille, die höchste Auszeichnung des Verbands, überreicht.
© John Macdougall/ dpa
Berlin. Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der Johann-Peter-Frank-Medaille ausgezeichnet. Sie habe sich „persönlich in besonderer Weise um das Öffentliche Gesundheitswesen in Deutschland verdient gemacht“, sagte die Verbandsvorsitzende Dr. Ute Teichert bei der Verleihung am Mittwochnachmittag im Bundeskanzleramt.
Merkel habe in ihrer Neujahrsansprache und anlässlich von Ministerpräsidentenkonferenzen die Herausforderungen der Gesundheitsämter betont und die Arbeit des ÖGD gewürdigt, sagte Teichert. „Nicht zuletzt durch Ihren Einfluss hat sich die öffentliche Wahrnehmung des ÖGD während der Pandemie verändert“, konstatierte die BVÖGD-Vorsitzende.
Als entscheidender Schritt aber gilt die Verabschiedung des ÖGD-Pakts im September 2020. Der Bund stellt damit bis 2026 rund vier Milliarden Euro zur Verfügung, um bundesweit rund 5000 neue Stellen im ÖGD einzurichten und die Gesundheitsämter technisch auszubauen.
ÖGD ist mehr als Pandemiebekämpfung
Teichert forderte in ihrer Laudatio, der Gesundheitsschutz der Bevölkerung müsse „im Sinne der politischen Daseinsvorsorge nachhaltig gesichert werden“. Zudem dürfe der ÖGD nicht auf seine Bedeutung bei der Bekämpfung von Pandemien reduziert werden.
Über den Katastrophenschutz hinaus hätten ÖGD und Gesundheitsämter ein breit gefächertes Aufgabenspektrum. „Wir haben als einzige Institution im Gesundheitswesen den direkten Zugang zu Institutionen der Kinderbetreuung und Schulen, und dies gilt auch für die Ansprache sozial benachteiligter Gruppen vor Ort“, so Teichert.
Namensgeber der Auszeichnung ist der Sozialmediziner Johann-Peter Frank. Der Zeitgenosse Goethes lebte von 1745 bis 1821 und gilt als Begründer der Sozialhygiene und der Öffentlichen Gesundheitsdienste. Der Arzt und Philosoph trat dafür ein, dass der Staat Verantwortung für die Seuchenabwehr übernehmen müsse.
In den vergangenen Jahren sind zumeist Wissenschaftler oder Vertreter von Gesundheitseinrichtungen ausgezeichnet worden. Letzte hochrangige Politikerin, die die Medaille erhalten hat, war im Jahr 2012 Malu Dreyer (SPD), damals Gesundheitsministerin in Rheinland-Pfalz. (fst)