COVID-19-Pandemie
NRW stockt Mittel für Gesundheitsämter auf
Die Ämter sollen zusätzlich 1000 Mitarbeiter zur Kontaktnachverfolgung bei Corona-Infektionen einstellen. Die Regelung gilt aber zunächst nur für ein halbes Jahr.
Veröffentlicht:Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen stellt die Landesregierung Mittel zur Stärkung der Gesundheitsämter bereit. Damit sollen die Ämter befristet rund 1000 Mitarbeiter für die umfassende Nachverfolgung von Corona-Infektionen einstellen.
„Infektionsketten zu identifizieren und zu unterbrechen ist weiterhin das Wichtigste“, sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann vor Journalisten nach einer Video-Schaltkonferenz mit Ministerpräsident Armin Laschet, Kommunalministerin Ina Scharrenbach und den Landräten sowie Oberbürgermeistern des Landes. In NRW ist am Samstag die aktualisierte Coronaschutzverordnung in Kraft getreten.
Personal aus anderen Branchen soll helfen
In den Gesundheitsämtern in NRW gebe es zurzeit rund 2200 Menschen, die sich um die Nachverfolgung kümmern. In der aktuellen Situation benötige man aber 4500. Durch Umschichtung von Personal zwischen den Behörden könne ein Teil des Personalbedarfs gedeckt werden, erläuterte Laumann. „Am Ende bleibt eine Lücke von 1000.“
Um sie zu füllen, erhalten die Kreisverwaltungen zusätzliche Mittel vom Land. Damit können sie für das nächste halbe Jahr Personal für die Nachverfolgung einstellen. Das könnten Studierende sein, aber auch Mitarbeiter aus Reisebüros, die im Moment keine Arbeit haben, aber geübt im Telefonieren sind. „Das muss jede Kreisverwaltung für sich entscheiden“, betonte er.
Im Vierklang gegen Corona
Von den 18 Millionen Einwohnern in NRW lebten bereits 13 Millionen in Gebieten, die den Inzidenzwert von 35 überschritten haben, berichtete Ministerpräsident Laschet. „Und es werden jeden Tag mehr.“ Die Strategie des Landes folge einem Vierklang, sagte er. „Kontakte reduzieren, die Kontaktnachverfolgung stärken, Risikogruppen schützen und die Durchsetzung der Regeln forcieren.“