Krebs

Neue Info-Angebote sollen Patienten fit machen

Die Deutsche Krebshilfe und die Krebsgesellschaft wollen mit einem neuem Handbuch und einer Hotline Patienten noch besser aufklären.

Veröffentlicht:

BERLIN. Allein im vergangenen Jahr hat die Deutsche Krebshilfe hat etwa 9.000 Krebspatienten und Angehörige telefonisch beraten. Und die Deutsche Krebsgesellschaft hat 2013 rund fünf Millionen Informationsbroschüren versandt.

"Der Informationsbedarf bei den Krebspatienten und ihren Angehörigen ist hoch. Sie wollen in ihre Behandlung einbezogen werden und mitreden können," konstatierte Dr. Fritz Pleitgen, Präsident der Deutschen Krebshilfe.

Um die vielen Ratsuchenden solide zu informieren, geben Krebshilfe und Krebsgesellschaft jetzt gemeinsam ein knapp 400 Seiten dickes Handbuch heraus und starten eine neue Telefonhotline.

Sarah Majorczyk, Redakteurin bei der BILD-Zeitung, ist die Autorin des Handbuches. Sie hat das Wissen von 60 Experten, meist Professorinnen und Professoren von ausgewiesenen Krebszentren oder Universitätsklinika zusammentragen und in eine für Laien verständliche Sprache übertragen.

So klärt sie zu 35 verschiedenen Krebserkrankungen auf und informiert darüber hinaus zu unterschiedlichen Diagnose- und Therapieverfahren. Protokolle von prominenten Patienten zeigen, wie sich diese schwere Erkrankungen bewältigen lässt.

500.000 neue Diagnosen jedes Jahr

Rund 500.000 neue Krebserkrankungen werden jährlich diagnostiziert. Krebs wird aber heute sehr viel häufiger überlebt und wandelt sich angesichts der modernen Behandlungsmethoden mehr und mehr zu einer chronischen Erkrankung.

Nahezu jeder zweite Krebspatient kann mittlerweile sogar vollständig geheilt werden. Darauf verwies Hans-Peter Krämer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.

Unter dem Titel "Infonetz Krebs" hat seine Organisation eine Telefonhotline geschaltet. "Ärzte und weitere geschulte Kräfte", so Krämer, beraten darüber Patienten und Angehörigen bei einer Krebserkrankung kostenfrei.

Zentrales Hilfsmittel ist eine Datenbank, in der das aktuelle Wissen aus der Onkologie hinterlegt ist.

Experten der Krebsgesellschaft haben dazu wissenschaftliche Artikel, Studien, Gesetzestexte und Erfahrungsberichte von Betroffenen gesichtet und analysiert.

Oft schlechte Orientierung im Gesundheitssystem

Dr. Joachim Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft , bezeichnete es als einen "paradoxen Zustand", dass viele Menschen sich nur schlecht im Gesundheitssystem orientieren könnten.

"Eine aktuelle Studie des wissenschaftlichen Instituts der AOK zeigt, dass es etwa der Hälfte der GKV-Versicherten schwer fällt, gesundheitsrelevante Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und umzusetzen. Dabei gibt es in den Medien geradezu eine Flut an Informationen." (wer)

"Das Handbuch gegen Krebs., Neues Wissen, Neue Hoffnung. Neue Therapien" ist im Verlag Zabert Sandmann erschienen. Preis: 19,95 Euro. Zwei Euro davon gehen als Spende an die Deutsche Krebshilfe. " Unter der Rufnummer 0800/ 807 088 77 ist das "Infonetz Krebs" von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr erreichbar.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentraler Impfstoffeinkauf der EU

Prozess um SMS von der Leyens mit Pfizer geht in die heiße Phase

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neurologische Entwicklungsstörungen

Epilepsie in der Schwangerschaft: Start mit Lamotrigin empfohlen

Lesetipps
Ein Mann hat Kopfweh und fasst sich mit beiden Händen an die Schläfen.

© Damir Khabirov / stock.adobe.com

Studie der Unimedizin Greifswald

Neurologin: Bei Post-COVID-Kopfschmerzen antiinflammatorisch behandeln

Der gelbe Impfausweis

© © mpix-foto / stock.adobe.com

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat

Ein Aquarell des Bundestags

© undrey / stock.adobe.com

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zum Ampel-Aus: Eigenlob und davon in rauen Mengen