Patientenurteile als praktische Hilfe fürs interne QM

AOK und Weisse Liste empfehlen Ärzten und Praxismitarbeitern, die Aussagen von Patienten in der Online-Befragung für das interne Qualitätsmanagement zu nutzen.

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Befragungen von Patienten können Verbesserungspotenziale aufdecken.

Befragungen von Patienten können Verbesserungspotenziale aufdecken.

© Keudel / fotolia.com

BERLIN (hom). Beim Thema Qualität ist der Gesetzgeber penibel. Paragraf 135 a SGB V etwa verpflichtet niedergelassene Ärzte, Psychotherapeuten und auch Medizinische Versorgungszentren (MVZ) dazu, für ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement zu sorgen und dieses weiterzuentwickeln. Die entsprechende Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses sieht als ein Instrument der Qualitätssicherung vor, dass jede Praxis ihre Patienten befragt. Die Befragung soll nach Möglichkeit mit einem validierten Instrument erfolgen.

Nach Ansicht von AOK und Weisse Liste bietet das von ihnen initiierte Projekt dafür eine neue, einfache Lösung: "Nutzen Sie die Online-Erhebung von AOK und Weisse Liste als Patientenbefragung im Rahmen Ihres Qualitätsmanagements", lautet die Empfehlung eines Informationsblatts, das sich an Haus- und Fachärzte richtet.

Mit der Online-Erhebung, bei der AOK-Versicherte die Arbeit ihrer Ärzte bewerten können, erhalte der Arzt ein "systematisches Patienten-Feedback auf der Grundlage eines Fragebogens, der nach höchsten wissenschaftlichen Standards entwickelt und validiert wurde", so die Initiatoren des Projekts.

"Sie können Ihre Ergebnisse mit denen anderer Ärzte vergleichen." Den Ärzten entstehe kein Mehraufwand für die Abwicklung der Befragung ihrer Patienten. Der Vorteil liege auf der Hand, so die Initiatoren des Arztnavigators: "Die personellen Ressourcen in Ihrer Praxis werden geschont. Sie erhalten wertvolle Hinweise auf Optimierungsmöglichkeiten in Ihrer Praxis."

Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, müsse aber für jede Praxis eine möglichst große Zahl von Bewertungen vorliegen. Daher sollten Ärzte ihre AOK-versicherten Patienten aktiv auf die Befragung ansprechen, betonen AOK und Weisse Liste.

Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sieht in der Befragung ein taugliches Instrument für das interne QM. Ärzte wie Praxismitarbeiter könnten die Angaben der Patienten nutzen, "um Rückschlüsse auf die Zufriedenheit ihrer Patienten zu ziehen", sagt KBV-Vorstandsvize Dr. Carl-Heinz Müller.

Klar sei aber auch, so Müller, "dass der Arztnavigator allenfalls bei der Arztsuche unterstützen kann". Eine persönliche Empfehlung könne er nicht ersetzen.

Infomaterialien für Patienten können unter www.aok-gesundheitspartner.de bestellt werden.

Die "Ärzte Zeitung" berichtet über den Arztnavigator als Medienpartner der AOK und des Projektes Weisse Liste. Zur Sonderseite

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