Umfrage

Pflege-Roboter finden hohe Zustimmung

Die digitale Technik könnte in der Versorgung von Pflegebedürftigen künftig eine wichtige Rolle spielen, um die Pflege sicherzustellen. Eine Umfrage ergab jetzt: Die Mehrheit der Bürger sieht Technologie in der Pflege eher als Chance denn als Problem.

Veröffentlicht:
Die Arme eines Roboters und eines Menschen nähern sich an. Wie stark wird in der Pflege durchsetzen?

Die Arme eines Roboters und eines Menschen nähern sich an. Wie stark wird in der Pflege durchsetzen?

© AlienCat / stock.adobe.com

BERLIN. Der Einsatz digitaler Technik in der Pflege kann Pflegende und Patienten entlasten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP).

Der ZQP-Vorstandsvorsitzende Ralf Suhr sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Technologische Potenziale, die zur Unterstützung und sogar Verbesserung des Pflege- und Versorgungsprozesses vorhanden sind, werden oft verkannt – in manchen Debatten auch irrationale Ängste dazu geschürt."

Technik bringt mehr Zeit für die Pflegebedürftigen

Dabei biete Technik die Chance, Pflegende von Routineaufgaben zu entlasten, Prozesse zu vereinfachen, um mehr Zeit für die pflegebedürftigen Menschen zu haben und die Patientensicherheit zu erhöhen.

Angesichts von derzeit rund drei Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland – Tendenz steigend – und der eher abnehmenden Zahl privat oder beruflich Pflegender werde die Nutzung von digitalen Technologien künftig eine wichtige Rolle spielen, um gute Pflege sicherzustellen und Pflegende zu entlasten.

Hohe Zustimmung für Technik in der Pflege in der Bevölkerung

Nach der Studie erkennen knapp zwei Drittel (64 Prozent) der befragten 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren in digitalen Technologien eher Chancen, für ein Viertel (25 Prozent) überwiegen die Risiken. 84 Prozent halten digitale Anwendungen für sinnvoll, um Pflegenden die Arbeit zu erleichtern.

74 Prozent glauben, Pflegebedürftige könnten durch technische Unterstützungssysteme unter Umständen ein selbstbestimmteres Leben führen.

74 Prozent finden nach der Befragung ein videobasiertes Kommunikationssystem gut, mit dem Pflegebedürftige in ihrem Wohnumfeld ihre Helfer kontaktieren könnten. Bis zu 93 Prozent fänden einen Rauchmelder gut, der im Notfall den Herd abschalten kann.

74 Prozent sprechen sich tendenziell für Schulungen von Angehörigen zur Pflege über eine Videoverbindung sowie eine Abstimmung aller an einer Pflegesituation Beteiligten per Videokonferenz aus.

76 Prozent befürworten einen Einsatz von ausgereiften "Robotern zur Unterstützung Pflegebedürftiger", der die Patienten zum Beispiel an die Einnahme von Medikamenten, Speisen oder Getränken erinnert.

65 Prozent der Befragten bewerteten Roboter positiv, die bei einem Sturz aufhelfen, und 60 Prozent solche, die ins oder aus dem Bett helfen.

Um Verbesserungen in der Pflege zu erreichen, plant die Koalition Personaluntergrenzen in Krankenhäusern und Altenpflege. An diesem Mittwoch gibt es im Gesundheitsausschuss des Bundestages eine Anhörung zu diesem Thema. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gemeindenotfallsanitäter und Surveillance-System in außerklinischer Intensivpflege

Innovationsausschuss vergibt Prüfaufträge

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Im Vordergrund Savanne und eine Giraffe, im Hintergrund der Kilimandscharo.

© espiegle / stock.adobe.com

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass eine chronische Lebererkrankungen ein Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer akuten Pankreatitis ist. Sie betonen aber, dass für eine endgültige Schlussfolgerungen die Fallzahlen teils zu gering und die Konfidenzintervalle zu weit sind.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Mehr Komplikationen, höhere Sterblichkeit

Akute Pankreatitis plus CLD – eine unheilvolle Kombination

Einweg-E-Zigaretten

© Moritz Frankenberg / dpa

Vaping

Konsum von fruchtigen E-Zigaretten im Trend