Patientenschützer fordern

Pflegende ähnlich unterstützen wie Eltern

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Bundesregierung aufgefordert, pflegende Angehörige mit einem ähnlichen Modell zu unterstützen wie sie es bei Eltern durch das Elterngeld macht.

"Die Gesetze, die Pflegende stützen sollen, sind bestenfalls ein Feigenblatt. Von einer umfassenden Hilfe kann nicht die Rede sein", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur.

Er fügte hinzu: "Es gibt kaum ein Sozialfeld, wo Versprechen und Wirklichkeit so weit auseinanderklaffen wie bei pflegenden Angehörigen."

Das Elterngeld macht es für Mütter und Väter einfacher, nach der Geburt ihres Kindes eine Betreuungsauszeit zu nehmen. Es fängt dabei einen Einkommensausfall auf.

Brysch argumentierte weiter, bei der Pflege- und Familienpflegezeit gehe der Gesetzgebers selbst davon aus, dass sie kaum jemand in Anspruch nehmen werde.

So schätze die Bundesregierung, dass sich in drei Jahren maximal ein halbes Prozent aller 1,25 Millionen Betroffenen vom Job freistellen lassen werde. "Das wären 6750 Pflegende."

"Auch das Darlehensangebot wird nicht viele Menschen erreichen", mutmaßte Brysch. Nach Einschätzung der Regierung würden es 2018 gerade einmal 4219 pflegende Arbeitnehmer abrufen.

Das wären 0,34 Prozent der Betroffenen, die zu Hause ohne fremde Unterstützung Angehörige pflegen. "Bisher zählen wir 169 in diesem Jahr."

Auch bei der Entwicklung der Kurzzeit- und Verhinderungspflege gibt es keine großartigen Steigerungen mehr. "Wenn nur 21.000 Menschen in Kurzzeitpflege gehen, kann man nicht von einer Erfolgsstory reden." Schließlich hätten 1,86 Millionen Menschen Anspruch darauf. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Blaupause für geplante Pflegereform

Verbändebündnis will Pflegesystem auf den Kopf stellen

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel: Gesundheitswesen im Krisenmodus

Veranstaltung

Zukunft der Pflegeversicherung

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Schmerz- und Palliativtage

Migräne bei Menschen mit Depressionen: Was kann verordnet werden?

Baden-Württembergischer Hausärztinnen- und Hausärztetag

Wenn der Wandel zur Hausarztpraxis 2.0 HÄPPI macht

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Erwachsene Frau legt sich wegen Unterleibsschmerzen die Hände auf ihren Bauch bei einem Arzttermin.

© Drazen / stock.adobe.com

Krebsrisiko signifikant erhöht

Studie zeigt: Verkürzte Lebenserwartung bei Endometriose