Pflegeskandal: Wussten Vorgesetzte Bescheid?

SAARBRÜCKEN (dpa). Die Pflegeleitung des saarländischen Altenheims, in dem Bewohner über Monate misshandelt worden sein sollen, hat offenbar trotz Hinweisen auf Missstände monatelang nichts unternommen.

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Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) bestätigte einen Bericht der "Saarbrücker Zeitung" vom Samstag, wonach Beschäftigte des Heims die Pflegeleitung bereits im Februar über verschiedene Vorfälle informiert haben sollen.

Der 59 Jahre alte Pflegedirektor und die 31 Jahre alte Pflegeleiterin, die bereits suspendiert sind, sollen am Montag fristlos gekündigt werden.

Sie seien mit den Vorwürfen konfrontiert worden und hätten auf Anraten ihres Anwalts geschwiegen, sagte AWO-Sprecher Jürgen Nieser der Nachrichtenagentur dpa.

Tödliche Überdosis Morphium

Ein halbes Jahr lang sollen zwei 35 und 25 Jahre alte Pfleger hilflose alte Menschen in dem Heim in Elversberg bei Saarbrücken misshandelt haben, es soll auch zwei Todesfälle gegeben haben.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 35-Jährigen wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Laut AWO soll der Mann einem Patienten oder einer Patientin eine tödliche Überdosis Morphium verabreicht haben.

Eine weitere Patientin soll er ohne Narkose an einer offenen Wunde operiert haben, einen Tag später starb die Frau.

Offenbar ohne Arbeitszeugnis eingestellt

Der 35-jährige Pfleger soll auf der Intensivstation Betäubungsmittel abgezweigt haben. In dem Altenheim sei er ohne Arbeitszeugnis eingestellt und zum Stationsleiter gemacht worden.

Erst als im Heim Medikamente fehlten, gerieten die beiden Pfleger nach Angaben der AWO offiziell unter Verdacht.

Bei einer Überprüfung im Dezember hatte der Medizinische Dienst der Krankenversicherung im Saarland keine Beanstandungen gehabt.

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